Ansiedlungsbilanz 2022

Passables Ergebnis im Krisenjahr - Fachkräfte weiterhin wichtiges Thema

Achtung: Sperrfrist bis einschl. 09.02.2023 14:00 Uhr 

Kiel, 09.02.2023 Trotz anhaltender, unruhiger wirtschaftlicher Rahmenbedingungen ist es im Krisenjahr 2022 gelungen, expansive Unternehmen und StartUps für den Standort Schleswig-Holstein zu gewinnen. Mit 1686 neu entstehenden Arbeitsplätzen in 105 angesiedelten Unternehmen haben die Wirtschaftsfördergesellschaften des Landes und der Kreise ihre Ansiedlungs-Bilanz 2022 vorgelegt. Die Anzahl der Unternehmen und der Arbeitsplätze liegen leicht hinter dem Vorjahresergebnis zurück (Anzahl Unternehmen 2021: 119; Anzahl Arbeitsplätze: 2063). Erfreulich ist, dass in allen Fokusbranchen der neuen Landes-Ansiedlungs-Strategie (Erneuerbare Energien, Digitale Wirtschaft, Gesundheitswirtschaft, Ernährungswirtschaft, Maschinenbau/Elektronik) Unternehmen angesiedelt werden konnten. 

Nach den Worten von Wirtschafts-Staatssekretärin Julia Carstens und WTSH-Geschäftsführer Dr. Hinrich Habeck belege dieses Ansiedlungsergebnis, dass die Wirtschaftsförderer das Krisenjahr den Umständen entsprechend gut gemeistert haben. Dennoch müsse man die kommenden Jahre intensiv dazu nutzen, den Standort noch verstärkter für Fachkräfte attraktiv zu machen. 

Als wesentliche Weichenstellung in diese Richtung bezeichnete Julia Carstens die für 2023 geplante Einrichtung eines Welcome Centers unter dem Dach der WTSH in Kiel: „Erstmals werden wir dann in der Lage sein, konzentriert und gebündelt die Qualifikationen von Zuge-wanderten aus der EU oder Geflüchteten aus Drittstaaten zu sichten, um sie rasch in den Arbeitsmarkt und damit in die Gesellschaft zu integrieren“, sagte Carstens. Für viele ansiedlungswillige Unternehmen sei der Zugang zu Fachkräften elementar. „Darum hat sich die Landesregierung entschieden, knapp 1,5 Millionen Euro in den Aufbau des Welcome Centers zu investieren.“

Auch WTSH-Chef Hinrich Habeck zeigte sich begeistert: „Wir sind die Schnittstelle zur Wirtschaft und zu den Unternehmen. Darum begrüßen wir die Initiative des Landes, ein Welcome Center aufzubauen und werden tatkräftig dafür sorgen, ausländischen Fachkräften guten Support zu bieten und vor allem unsere Unternehmen im Land beim Fachkräfte Recruiting zu unterstützen.“ 

Im vergangenen Jahr entschieden sich elf ausländische Unternehmen für den Standort Schleswig-Holstein, im Vorjahr waren es acht Firmen. „Diese Entwicklung belegt, dass sich Schleswig-Holstein im Wettbewerb um ausländische Ansiedlungen durchaus auch im Krisenjahr 2022 erfolgreich positioniert hat“, so Habeck. Bezogen auf die Anzahl der Arbeitsplätze sei dies das zweitbeste Ergebnis der vergangenen zehn Jahre.

Bemerkenswert ist, dass fast alle Unternehmen aus dem europäischen Ausland stammen. Jeweils ein Unternehmen stammt aus Lettland, Österreich, den Niederlanden und China. Zwei französische Unternehmen, zwei schwedische Unternehmen sowie drei Unternehmen aus der Schweiz haben sich für den Standort Schleswig-Holstein entschieden. Die damit verbundene Arbeitsplatzanzahl von 559 spiegelt ebenfalls einen positiven Trend wider. Ob sich daraus eine Tendenz zu einer verstärkten innereuropäischen Ansiedlungsbewegung entwickelt, kann derzeit noch nicht beantwortet werden, bleibt allerdings zu beobachten. Fakt ist, dass insbesondere schwedische und schweizerische Unternehmen verstärktes Interesse am Standort Schleswig-Holstein zeigten und zunehmend die Vorzüge des echten Nordens entdecken. 

Eines der neu angesiedelten Unternehmen – die Safran Helicopter Engines Germany GmbH – stammt ursprünglich aus Frankreich und wird sich am Standort Norderstedt niederlassen. Weltweit steckt die Technik von Safran Helicopter Engines in Hubschraubern für zivile Nutzung, Rettung, Polizei und Militär. Der Safran Konzern verfügt weltweit über 77.000 Beschäftigte, die Unternehmenstochter für Hubschraubermotoren hat 5900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an elf internationalen Standorten.

Marc-Mario Bertermann, Geschäftsführer der Entwicklungsgesellschaft Norderstedt mbH (EGNO): „Wir begrüßen mit Safran Helicopter Engines einen weiteren Weltmarktführer in Norderstedt. Neben Casio und in unmittelbarer Nähe zu Boeing Distribution Services Inc. 
wird Safran seinen Standort für Wartung, Reparatur und Logistik für rund 100 Mitarbeitende errichten. Die Fläche von 6000 Quadratmetern nutzt Safran effizient und plant ein klima-neutrales Gebäude. Der Branchenmix in Norderstedt macht uns krisenfest. Mit über 100 Mitarbeitenden pro Hektar erzielen wir hiermit eine ausgezeichnete Wertschöpfung mit einem Unternehmen, das gut zu Norderstedt passt und die Nähe zum Flughafen nicht nur schätzt, sondern sich für Luftfahrt begeistert“, so EGNO-Geschäftsführer Marc-Mario Bertermann. 
Laut Carstens und Habeck stammen 72,4 Prozent der neu angesiedelten Unternehmen aus dem Dienstleistungssektor (2021: 63 Prozent), 19 Prozent sind dem Handel (2021: 20,2 Prozent) und knapp 9 Prozent sind dem produzierenden Gewerbe (2021:16,8 Prozent) zuzurechnen. Mit 16 Arbeitsplätzen pro Unternehmen ist die durchschnittliche Betriebsgröße gegenüber dem Vorjahr nahezu identisch (Vorjahr: 17 Arbeitsplätze pro Unternehmen).

Ein Blick auf die Branchen zeigt keine besonderen Schwerpunkte, sondern eine breite Streuung. Positiv hervorzuheben ist, dass in allen Fokusbranchen, die in der Landes- Ansiedlungs-Strategie eruiert wurden, Ansiedlungen erfolgt sind. Die Bandbreite reicht von Unternehmen der Digitalen Wirtschaft, der Erneuerbaren Energien, der Gesundheitswirtschaft, der Maritimen Wirtschaft bis hin zu Tourismus und Logistik. Ein Großteil der angesiedelten Unternehmen gehört zur Branche der Digitalen Wirtschaft. In 29 Unternehmen werden hier mittelfristig 236 Arbeitsplätze entstehen. Die Bandbreite der angesiedelten Unternehmen und StartUps im Bereich der Digitalen Wirtschaft reicht hier von Softwareentwicklungen für Retourenmanagement über Energieoptimierung von Gebäuden bis hin zu Lernplattformen. Oftmals handelt es sich bei diesen Unternehmen allerdings um StartUps mit einer zunächst eher geringen Personaldichte. „Hiermit setzt sich ein Trend fort, dass insbesondere junge Gründerinnen und Gründer im Bereich der Digitalen Wirtschaft ein Unternehmen gründen und dafür am Standort Schleswig-Holstein beste Voraussetzungen vorfinden“, so WTSH-Chef Habeck. 

Verantwortlich für diesen Pressetext: 
Ute Leinigen | WTSH Wirtschaftsförderung und Technologietransfer Schleswig Holstein GmbH | Lorentzendamm 24, 24103 Kiel | Telefon 0431 66666 820 | E-Mail: leinigen@wtsh.de | www.wtsh.de
Harald Haase | Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus | Düsternbrooker Weg 94, 24105 Kiel | Telefon 0431 988-4420 | Telefax 0431 988-4705 | E-Mail: pressestelle@wimi.landsh.de | Medien-Informationen der Landesregierung im Internet: https://schleswig-holstein.de | Das Ministerium im Internet: https://schleswig-holstein.de/wirtschaftsministerium

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