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Bürger-Energiepark erzeugt künftig grünen Wasserstoff aus Wind und Sonne: 

Energiewende-Staatssekretär Knuth überreicht Förderbescheid in Höhe von 5 Millionen Euro an Grenzland Bürgerenergie eG

Joschka Knuth: „Der echte Norden unterstreicht seinen Anspruch Wasserstoffland Nr.1 zu sein“ 

KIEL/ELLHÖFT. Das Land Schleswig-Holstein unterstützt die Bürgergenossenschaft „Grenzland Bürgerenergie eG“ beim Neubau eines Elektrolyseurs und zweier vollautomatischer Abfüllanlagen für grünen Wasserstoff mit fünf Millionen Euro. In Kombination mit einem bereits bestehenden Windpark vor Ort soll im Rahmen des Projekts „Grenzland Energie Kompakt“ im nordfriesischen Ellhöft nahe der dänischen Grenze emissionsfreie Energie erzeugt und vertrieben werden. Joschka Knuth, Energiewende-Staatssekretär überreichte heute den entsprechenden Förderbescheid an Reinhard Christiansen, Vorstandsmitglied der Grenzland Bürgerenergie eG. 

„Schleswig-Holstein möchte das erste klimaneutrale Industrieland werden. Intelligente Lösungen für die Erzeugung, den Transport und die Nutzung von grünem Wasserstoff sind hierfür wichtige Puzzlesteine“, sagte Knuth bei der Übergabe. „Dieses Projekt setzt neue Maßstäbe in Sachen Wertschöpfung und Effizienz. Damit unterstreicht der echte Norden erneut seinen Anspruch, deutschlandweit Wasserstoffland Nr.1 zu sein. Ich freue mich sehr, dass sich so viele Bürgerinnen und Bürger über die Energiegenossenschaft an diesem Projekt beteiligen.“ 

Um das Projekt zu realisieren, haben die Initiatoren eine Energiegenossenschaft gegründet. Auf diese Weise können Bürgerinnen und Bürger von den wirtschaftlichen Erfolgen profitieren und das Projekt demokratisch mitgestalten. Denn die regionale Akzeptanz ist für die Umsetzung der Energiewende von zentraler Bedeutung. 

Die Errichtung der Freiflächen-Solaranlage in Ellhöft ist in drei Bauschritten geplant. Mit dem ersten Abschnitt soll bis Mitte des Jahres 2023 eine Leistung von 5 Megawatt erreicht werden, nach Abschluss des dritten Bauabschnitts sollen es bis zu 40 Megawatt sein. Ein Teil des nachhaltigen Stroms aus Wind und Sonne wird von der Grenzland Bürgerenergie eG direkt vermarktet. Überschüsse aufgrund von sonnen- oder windreichen Perioden können dann zur Erzeugung von grünem Wasserstoff genutzt werden. Der dazu nötige Elektrolyseur soll zunächst mit einer Leistung von 1 MW errichtet und anschließend stufenweise bis auf 4 MW ausgebaut werden. 

Zum Transport des grünen Wasserstoffs werden zwei vollautomatische Abfüllanlagen für unterschiedliche Druckstufen errichtet. Transporttrailer können dann wahlweise mit einem Druck von 200 oder 300 bar befüllt werden. Es haben bereits zwei potenzielle Abnehmer Interesse am emissionsarmen Treibstoff aus Nordfriesland signalisiert.

„Als führendes Bundesland im Bereich der erneuerbaren Energien bietet Schleswig-Holstein natürlich hervorragende Voraussetzungen zur nachhaltigen Strom- und Wasserstofferzeugung“, sagte WTSH-Geschäftsführer Dr. Hinrich Habeck. „Bei diesem Projekt sichert insbesondere auch die technisch fortschrittliche Lösung einer vollautomatischen Abfüllanlage einen mittelfristigen Wettbewerbsvorteil in einem äußerst dynamischen Markt.“

Im Sinne größtmöglicher Nachhaltigkeit sollen auch die bei der Wasserstofferzeugung anfallenden Komponenten Abwärme und Sauerstoff genutzt werden: Abwärme ist sowohl in landwirtschaftlichen Betrieben zur Beheizung von Gewächshäusern als auch in Kläranlagen zur Trocknung von Klärschlamm einsetzbar. Der Sauerstoff kann darüber hinaus in Kläranlagen zur biologischen Abwasserklärung eingesetzt werden. Gespräche mit potenziellen Abnehmern laufen bereits. 

Die bei der WTSH ansässige Landeskoordinierungsstelle Wasserstoffwirtschaft Schleswig-Holstein hat die Genossenschaft intensiv bei der Entstehung des Projektes und der Beantragung der Fördermittel, zum Beispiel bei der Einreichung des Projektvorschlages unterstützt. „Wir durften das Projekt in einer frühen Entwicklungsphase begleiten und freuen uns, dass es jetzt in die Umsetzung geht“, sagte Annika Fischer, Projektleiterin der LKS Wasserstoffwirtschaft SH. „Das Projekt zeigt, was die Einbindung von Schleswig-Holsteinern ähnlich wie bei einem Bürgerwindpark positiv bewirken kann. Denn die regionale Akzeptanz ist für die Umsetzung der Energiewende von zentraler Bedeutung.“                     

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