Dänemark-Koordinator - selvfolgelig für mehr Kooperation

Sein Motto: Vernetzen, voneinander lernen, gemeinsam entwickeln und voranbringen

Eine gemeinsame Grenze und eine über Jahrzehnte gewachsene Freundschaft verbinden Schleswig-Holstein und seinen Nachbarn im Norden. In vielen Bereichen sei es auf der kulturellen Ebene oder im Naturschutz oder bei Infrastrukturprojekten, gibt es enge Verbindungen und Kooperationen zwischen beiden Ländern. Doch es gibt noch mehr Potenzial. Und dafür arbeitet Adam Butter als Dänemark-Koordinator für Schleswig-Holstein. Sein Ziel: Schleswig-Holstein und Dänemark im Bereich der Wirtschaft und Wissenschaft noch enger zu vernetzen und den echten Norden in den Fokus der dänischen Wirtschaft rücken. 

Eine leere Brücke in Kleiderbügelform

WTSH online Redaktion: Hej Adam, Zunächst mal eine persönliche Frage: was motiviert Dich, Dänemark Koordinator zu sein? 

Adam Butter: Der Job verbindet meine persönlichen und beruflichen Erfahrungen zusammen mit neuen Herausforderungen und das machte für mich den Reiz aus, diese Stelle anzutreten. Ich bin als 17-Jähriger für ein Austauschjahr von Mitteldeutschland nach Dänemark gezogen, habe mich dort in Land und Leute verliebt. Ich bin dortgeblieben, habe mein Abitur gemacht und in Flensburg und Sønderborg einen grenzüberschreitenden Studiengang im Bereich International Business Administration absolviert. Das bedeutet, die Hälfte meines Lebens spielt Dänemark nun eine entscheidende Rolle. Darum freut es mich umso mehr, als Landeskoordinator Dänemark bei der WTSH jeden Tag Deutschland und seine nördlichen Nachbarn näher zusammenzubringen.  

WTSH online Redaktion: Was sind ganz konkret Deine Aufgaben und Ziele? 

Adam Butter: Ziel ist, Deutschland - insbesondere Schleswig-Holstein und Dänemark - noch näher zusammenzubringen. An der deutsch-dänischen Grenze im Norden Schleswig-Holsteins funktioniert der Austausch und die Zusammenarbeit in vielen Bereichen bereits sehr gut. Durch den Fehmarnbelt-Tunnel sollen auch der Austausch und die Zusammenarbeit zwischen dem südlichen Teil des Landes und Südwest-Dänemark enger werden. Hier sehe ich meine Aufgabe darin, mit meinen Erfahrungen diesen Prozess zu fördern. Ziel ist es Schleswig-Holstein mehr in den dänischen Fokus zu rücken. Auf lange Sicht möchte ich aber auch, dass dänische Unternehmen bei internationaler Expansion zuerst an Deutschland und Schleswig-Holstein denken. Dazu gehört es auch, den Ansiedlungsprozess zu beschleunigen.

WTSH online Redaktion: Es gibt eine gewachsene Kooperation zwischen DK und SH. So gibt es INTERREG Projekte, die Zusammenarbeit der Hochschulen auf beiden Seiten, Infrastrukturprojekte wie die Fehmarnbeltquerung, die man gemeinsam anpackt. Wo und in welchen Bereichen und Branchen kann und sollte die Kooperation zwischen Schleswig-Holstein und Dänemark Deiner Meinung denn forciert werden? Wo gibt es Potenziale?  

Adam Butter: Das ist richtig. Es gibt bereits viele gemeinsame Projekte und Bereiche, bei denen Dänemark und Schleswig-Holstein zusammenarbeiten. Dennoch müssen wir aufpassen, kein „Flyover-State“ zu werden. Damit wir auch Teil dieses Erfolges werden ist es wichtig, sich mit den richtigen Akteuren zu vernetzen. Enger zusammenarbeiten sollten wir in den Bereichen der Erneuerbaren Energien - insbesondere grüner Energie - und bei der Entwicklung von Innovation. Das sind Bereiche, bei denen wir in Schleswig-Holstein durchaus in Dänemark mithalten können.  

WTSH online Redaktion: Und was können wir von unseren Nachbarn lernen? 

Adam Butter: Ich denke eine ganze Menge. Zum Beispiel im Bereich Digitalisierung der Verwaltung oder Private-Public-Partnerships. Dänemark arbeitet mit 13 nationalen Clustern. Bereiche in denen sie eine Vorreiterrolle sein wollen, nicht nur in Europa, sondern weltweit. Durch diese Cluster wird Wissen gebündelt, Erfahrungen ausgetauscht, Netzwerke gebildet sowie Forschung und Entwicklung gefördert und vorangebracht. Dadurch haben auch „Außenseiter-Regionen“ die Chance, weltweit in den Fokus zu rücken. Eine vergleichbare Clusterstruktur mit den Schwerpunkten des Bundeslandes könnte ich mir auch für Schleswig-Holstein vorstellen.  

WTSH online Redaktion: Man spürt, Du gehst mit großem Engagement und viel Expertise an Deine Aufgabe! Zum Abschluss muss ich Dir aber noch eine persönliche Frage stellen: Was ist Dein Lieblingswort auf Dänisch?  

Adam Butter: Mein Lieblingswort auf Dänisch ist selvfølgelig, übersetzt so viel wie „selbstverständlich“. Und drückt auch – in meinen Augen – die Lebensphilosophie des Landes aus. Denn es ist oftmals selbstverständlich sich gegenseitig zu vertrauen und auch zu helfen. 

WTSH-Online Redaktion: Ein schöneres Schlusswort kann es nicht geben! Mange tak for interviewet.  
 

Fazit

Adam Butter ist neuer Dänemark Koordinator für Schleswig-Holstein und bringt viel Erfahrung und Leidenschaft mit. Er möchte kooperativ und selvfølgelig dafür sorgen, dass der echte Norden stärker in den Fokus der dänischen Wirtschaft gerät.   
  

Das Interview führte Ute Leinigen

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Adam Butter
Landeskoordinator Dänemark Enterprise Europe Network Hamburg - Schleswig-Holstein
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