Nordlichter bringen Ideen zum leuchten
Der Technologieführer aus dem echten Norden lässt Fußballstadien und die Wiener Staatsoper erstrahlen. Die Highend-LED-Entwicklungen des Licht-Spezialisten Hansen GmbH finden vom nordfriesischen Haselund den Weg zu Kundinnen und Kunden auf allen Kontinenten.
Die besten Ideen beginnen manchmal in einer Garage. Und dazu so manche legendäre Erfolgsstory späterer Technologie-Ikonen. Diese Geschichte hat ihren Ursprung im nordfriesischen Viöl, wo ungefähr jeder Zweite Hansen heißt. Der 27 Jahre junge Hans-Thomas Hansen arbeitet Anfang der 1980er Jahre noch bei einem Leuchten-Hersteller in Berlin. Der Chef erkennt die Zeichen der Zeit nicht und schmettert die Ideen des 27-jährigen ab - was sich als Segen für den Visionär erweisen sollte. "Ich wollte Transformatoren für gebogene Neonröhren entwickeln, die Geschäftsfassaden in farbiges Licht tauchen können", erzählt der Firmengründer 40 erfolgreiche Jahre später. Hansen kündigt in Berlin und geht zurück nach Schleswig-Holstein.
Zum Glück tüftelt der Diplom-Ingenieur für Elektrische Energietechnik gerne, und eine Garage hat er auch. Genau dort lötet der Firmengründer ab 1984 seine ersten selbst entwickelten Vorschaltgeräte für Neonleuchten zusammen. Sie läuten eine neue Ära der Lichtgestaltung an Gebäuden und in der Werbung ein. Nur mit Unterstützung von Ehefrau Dorothea und einem Mitarbeiter bringt Hans-Thomas Hansen sein StartUp zum Leuchten. "Das Kuriose an der Geschichte: Während sich mein junges Unternehmen langsam, aber sicher prächtig entwickelt, muss mein ehemaliger Arbeitgeber bald aufgeben. So kam es, dass ich seine Firma in Berlin später übernommen habe", erzählt der Seniorchef mit einem Lächeln. Tüfteln, Forschen, Bewährtes weiterentwickeln - und das auf höchstem technologischen Niveau: Genau diesen Hansen-Spirit haben auch die beiden Söhne Martin und Tim übernommen, die das Unternehmen seit vier Jahren als Geschäftsführer weiterführen, gemeinsam mit ihrem Onkel Reiner Hansen und Schwester Mona Klimenkov. Im benachbarten Haselund hat die Hansen GmbH die neue Firmenzentrale gebaut, mit Fertigungshallen und Laboren für Forschung und Entwicklung.
"Wir haben kürzlich die Hansen Green Light Technology an den Markt gebracht: Die intelligent gesteuerten LED-Leuchten verlieren keine Energie mehr durch Wärmeverluste. Dadurch verringern die Kunden die Stromkosten ebenso wie die CO2-Emissionen um bis zu 25 Prozent", erklärt Elektrotechnik-Ingenieur Tim Hansen.
Lichtkreationen "made in Nordfriesland" lassen haushohe Werbetürme und weithin sichtbare Lettern von Autoherstellern ebenso erstrahlen wie die Fußballstadien in München und Leverkusen. Eine gleichmäßige LED-Flächenbeleuchtung in Shops oder Aufzügen erzeugt eine gediegene Wohlfühlatmosphäre, selbst Regalböden für Geschäfte lassen sich sanft und vollflächig beleuchten - in allen gewünschten Farben. "Das Hansen Cleverglas kombiniert Flächenlicht mit Glasscheiben: Es beleuchtet die Rückwände von Küchen oder Duschen und bringt Wandbilder farbintensiv zum Erstrahlen", erklärt Wirtschaftsingenieur Martin Hansen.
Mit einem Patent revolutioniert Hansen die zur Jahrhundertwende neuartige LED-Technik: Biegsame LED-Lichtschläuche in Hochvolttechnik werden zu einem Verkaufsrenner aus Haselund. Und die besonders energieeffiziente LED-Straßenleuchte "Galaxxis" wird immer häufiger von Gemeinden in Schleswig-Holstein geordert. "Für unsere Firmenkunden entwickeln und montieren wir passgenau die optimalen Lichtlösungen", erzählt Tim Hansen. "Wir bringen die Ideen unserer Kunden zum Leuchten. Bei uns kommt alles aus einer Hand." 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entwickeln und fertigen die Leuchtmittel und die dazugehörige Elektrotechnik und sorgen dafür, dass die High-End-Produkte aus dem Norden den Weg in alle Welt finden.
"Als Familienunternehmen und regionaler Arbeitgeber sind wir uns unserer wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Verantwortung bewusst und nehmen diese aktiv wahr." Hansen kümmert sich auch im eigenen Unternehmen darum, dass Nachhaltigkeit nicht nur eine schöne Phrase bleibt: "Mit unserer Photovoltaikanlage auf dem Dach produzieren wir 30 Prozent unseres Strombedarfs selbst. Geheizt wird mit lokal erzeugter Fernwärme", erklärt der Seniorchef. 20 Leasing-Elektroautos für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können an fünf Ladestationen auf dem Firmengelände Strom tanken. Aber viele Kolleginnen und Kollegen bevorzugen die 40 geleasten E-Bikes für den Weg zur Arbeit. Gute Arbeitsbedingungen, ein kollegiales Betriebsklima und der technologiegetriebene Hansen-Spirit sorgen dafür, dass das Unternehmen stets gute Fachkräfte auf dem Arbeitsmarkt findet, betont Juniorchef Martin Hansen. Und stolz könne man ja auch ein wenig sein auf seinen Arbeitgeber - den weithin leuchtenden Marktführer aus dem Nordfriesischen.