Innovativer Unternehmergeist gefragt
Der Ideenwettbewerb Schleswig-Holstein
Der Echte Norden ist bekannt für seine Machermentalität – viele innovative Ideen sind hier bereits verwirklicht worden. Die noch schlummernden Potenziale sollen nun auch wieder sichtbar werden und sich zu Erfolgsgeschichten entwickeln: Der Echte Norden lädt alle kreativen Köpfe zum „Ideenwettbewerb Schleswig-Holstein 2021/2022“ ein: Es werden wieder zukunftsweisende Ideen für Produkte, Dienstleistungen oder Verfahren gesucht, die praxisnah, wirtschaftlich verwertbar und am Markt erfolgreich umsetzbar sind. Wir haben über den Erfolg des Ideenwettbewerbs mit WTSH-StartUp-Expertin Dr. Annelie Tallig gesprochen.
WTSH Online Redaktion: Egal ob auf bundes, - landes – oder regionaler Ebene: es gibt zahlreiche Preise, um mutige, innovative Gründerinnen und Gründer und ihre Ideen auszuzeichnen. Besonders attraktiv im echten Norden ist der Ideenwettbewerb Schleswig-Holstein, der seit 2004 von der WTSH organisiert wird. Warum ist das Deiner Meinung nach so?
Dr. Annelie Tallig: Der Ideenwettbewerb Schleswig-Holstein ist, neben den regionalen Wettbewerben, der für SH landesweit agierende Wettbewerb. An ihm sind nahezu alle StartUp-Supporter des Landes beteiligt. Das ist sein besonderes Merkmal. Außerdem ist es auf der einen Seite für uns so möglich, großartige Ideen mit Gründungspotential bereits in einer sehr frühen Phase zu identifizieren und schnell mit den richtigen Personen zusammen zu bringen, um der Idee einen weiteren Schubs zu geben. Auf der anderen Seite lernen die wichtigen Finanzierer im Land Ideen und die Personen dahinter sehr früh kennen und es kann beiderseitig schon früh ein Gespür füreinander entwickelt werden. Übrigens: Viele trauen sich erstmalig bei uns, über ihre Idee zu „sprechen“. Und für viele ehemalige Gewinnerinnen und Gewinner aber auch solche, die nicht gewonnen haben, hat der Ideenwettbewerb oftmals sehr viel Mut gemacht und Bestätigung gegeben, weiterzumachen. Sozusagen ein Motivationskick. Der Wettbewerb ist als Anfang einer oftmals neuen Geschichte zu sehen.
WTSH Online Redaktion: Siggi, Supplymom, aerosense – dies sind alles StartUps, die aus dem Ideenwettbewerb hervorgegangen sind. Es scheint, dass die Jury des Ideenwettbewerbs einen guten Riecher für gute Ideen hat?
Dr. Annelie Tallig: Die Jury besteht nicht nur aus Gründungsberaterinnen und -beratern wie sie beispielsweise an den Hochschulen zu finden sind, sondern auch aus Personen mit einem speziellen Fachwissen zu Themen wie beispielsweise Künstliche Intelligenz, Aquakultur oder maritime Wirtschaft. Darunter sind zum Beispiel Investoren, Unternehmerinnen und Unternehmer, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aber auch Vertreterinnen und Vertretern von Verbänden. Das ist eine super Kombination. Denn nur so können Ideen aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet werden und auf ihre Potenziale und spätere Wettbewerbsfähigkeit geprüft werden. Unser Ziel, potenzielle Gründerinnen und Gründer gemeinsam mit unseren großartigen Partnern im ganzen Land an die Hand zu nehmen und Möglichkeiten aufzuzeigen, ihre Ideen zu verwirklichen, beginnt bereits mit der Arbeit der Jury.
WTSH Online Redaktion: Hat sich in Bezug auf die vergangenen zwei Jahre in Folge der Corona Pandemie an der Ausgestaltung des Ideenwettbewerbs oder an den Preisen etwas verändert?
Dr. Annelie Tallig: Der Ideenwettbewerb hat sich leicht verändert, allerdings ist dies nicht auf die Pandemie zurückzuführen. Es handelt sich vielmehr um die stetige Verbesserung des Wettbewerbes. So haben wir in diesem Jahr, einige Forschungszentren wie das Geomar und das Helmholtz-Zentrum Hereon an Bord, was mich sehr freut. Gerade in den Forschungszentren verbirgt sich großes Potential für innovative Produkte oder Dienstleistungen. Erstmalig wird auch ein Publikumspreis ausgelobt, was uns ebenfalls sehr freut. Das Publikum besteht zu einem großen Teil aus der StartUp Szene, aber eben auch aus Bürgerinnen und Bürgern, die weniger mit der StartUp-Szene zu tun haben. Die Ideen erhalten durch den Publikumspreis noch einmal eine andere Bühne, da jede/jeder die Möglichkeit erhält online für eine Idee – über jeweils ein eigenes Video präsentiert - abzustimmen. Manchmal kann man den Publikumspreis schon fast als einen kleinen Markttest betrachten.
Das Interview führte Ute Leinigen