Neue Chipfabrik für mehr Unabhängigkeit

Wir alle kennen und nutzen sie, die hochentwickelten Errungenschaften moderner Ingenieurskunst. Vom Smartphone und Tablet, über das (Elektro-)Auto bis zur Spielkonsole und anderen Geräten aus dem Bereich der Unterhaltungselektronik. Was viele nicht wissen: in fast allen diesen Dingen ist auch ein bißchen Vishay drin. Das im echten Norden ansässige Tochterunternehmen, die Vishay Siliconix Itzehoe GmbH, bringt mit High-Tech-Wafern den richtigen Drive in den Automobilbereich. 

Zwei Menschen in Schutzanzügen und Masken arbeiten im Reinraum an einem Wafer

Im beschaulichen Itzehoe steht eine wahre High-Tech-Produktionsstätte. Bei Vishay werden an 362 Tagen im Jahr Wafer aus hochreinem Silizium bearbeitet, 200 mm im Durchmesser, weniger als 1 mm dick und aus rund 200.000 einzelnen Bauelementen bestehend. Als Wafer werden die Scheiben bezeichnet, auf denen die integrierten Schaltkreise, die Mikrochips hergestellt werden. Und diese werden in unserer technologisierten Welt nahezu überall verwendet und in immer größeren Quantitäten gebraucht. Wie wichtig die Versorgung ist, zeigten jüngst die Produktions- und Lieferschwierigkeiten beispielsweise in der Automobilindustrie: Fehlen die Chips, kann die Produktion nicht abgeschlossen, das fertige Produkt nicht ausgeliefert werden. 

Bis zu 25o Prozess-Schritte durchläuft ein Wafer im Reinraum von Vishay. Das dauert zwischen fünf und zwölf Wochen. Die Fertigungsprozesse dieser nur Bruchteile eines Mikrometers großen Teilchen sind ausgeklügelt und bedürfen eines umfassenden technischen Know-hows. "Und einer besonderen Arbeitsumgebung, für die wir am Standort Itzehoe perfekte Bedingungen geschaffen haben", ergänzt Geschäftsführer Leif Hennigsen. Die Menschen, die hier ein- und ausgehen, könnten Figuren in einem Science-Fiction-Film sein: in weißen, sterilen Schutzanzügen, mit Handschuhen, Hauben und Masken. Doch geschützt wird durch diese Maßnahmen nicht der Mensch, sondern das Produkt. "Kein noch so kleines Staubkörnchen darf sich in die Strukturen auf unseren Wafern setzen, kein Haar, kein Makeup-Körnchen, einfach nichts", erklärt Leif Henningsen, "sonst würde die Qualität gemindert, die Funktion gestört und das Produkt sogar unbrauchbar." Im Reinraum, dem Herzstück der Produktion, wird deshalb durch ein spezielles Belüftungssystem die Anzahl an Teilchen, die in den Raum eingebracht werden oder dort entstehen, so gering wie möglich gehalten. "Dieser Raum ist eine der saubersten Produktionsumgebungen der Gegend und hat die Größe von etwa der Hälfte eines Fußballfeldes", erklärt Leif Hennigsen. 

Seit 1996 läuft nun die Produktion der Leistungselektronik in Itzehoe. Doch zwei Jahrzehnte sind in der Hightech-Industrie eine kleine Ewigkeit - sie steht niemals still. Immer leistungsfähigere Geräte verlangen nach immer mehr leistungsfähigen Halbleiter-Chips. Und die kommen für den wachsenden Bedarf in der Automobilbranche von Vishay aus Itzehoe. Der Innovationsraum Steinburg ist zu einer echten Adresse für Unternehmen der Zukunftstechnologien geworden. Auch Dank Vishay. 

Vishay Geschäftsführer Leif Hennigsen im Treppenhaus

Expansion ab 2026: Neue Halbleiter-Chipfabrik

Innovationen stehen hier praktisch an der Tagesordnung und das sei angesichts der durcheinandergewirbelten Energie- und anderer Lieferketten notwendig. Inzwischen sei man an die Grenzen der Produktionskapazitäten gelangt. "Auf vorerst weiteren 2.100 m2, später dann auf insgesamt zusätzlich 4.000 m2 Reinraumfläche, werden wir deshalb ab voraussichtlich 2026 eine weitere Halbleiter-Chip-Fabrik mit der neuen 300 mm-Wafertechnologie in Betrieb nehmen können." Ein weiterer Meilenstein nach der 200 mm-Technologie. Mit der Expansion verdoppeln die Itzehoer ihre Produktionskapazitäten, schaffen 150 neue Arbeitsplätze. Und leisten mit der Steigerung der Automotive-MOSFET-Produktion einen Beitrag zur Wafer-Versorgungssicherheit. Nicht nur die Produktion ist komplex, auch die Bezeichnung ist nicht ohne: MOSFET steht für Metal Oxide Semiconductor Field-Effect Transistors oder zu Deutsch Metalloxid-Halbleiter-Feldeffekttransistor. 

"Wir freuen uns darauf, in Schleswig-Holstein einen Beitrag dafür zu leisten, dass Europa unabhängiger wird von Produzenten in anderen Teilen dieser Welt." Die erste Bauetappe hat bereits begonnen. "Hier in Itzehoe schaffen wir die besten Voraussetzungen dafür, die Zukunft unseres Unternehmens voranzutreiben", sagt Leif Henningsen. 

Vishay Siliconix Itzehoe GmbH

  • Standort: Itzehoe
  • Gründung: 1996
  • Beschäftigte: 500
  • Services: Wafer-, Halbleiter-Produktion
  • Branche: Automotive
  • Weitere Informationen: www.vishay.com/itzehoe

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