Ökosystem der Künstlichen Intelligenz in Schleswig-Holstein wächst weiter
Staatssekretär Dirk Schrödter zieht positive Zwischenbilanz zum KI-Transfer-Hub SH und begrüßt mit der FH Westküste einen neuen Verbundpartner im Netzwerk.
Kiel, 28. März 2022. 66 neue Netzwerkpartner, 16 initiierte KI-Projekte, sieben entwickelte Demonstratoren – die Halbzeitbilanz des KI-Transfer-Hub SH kann sich sehen lassen. Das seit 2020 unter anderem bei der WTSH angesiedelte, öffentlich geförderte landesweite Ökosystem der Künstlichen Intelligenz unterstützt durch gegenseitige Vernetzung Innovationen und macht KI-Potenziale sichtbar.
Zu dieser positiven Einschätzung kam auch Staatssekretär Dirk Schrödter, Chef der Staatskanzlei, am 28. März bei seiner Zwischenbilanz: „Die Landesregierung hat frühzeitig das enorme Potenzial der KI-Technologie erkannt und es sich mit dem 2019 beschlossenen KI-Handlungsrahmen zur Aufgabe gemacht, Schleswig-Holstein zu einem Leuchtturm mit internationaler Strahlkraft im Bereich der Anwendung und des Einsatzes von KI zu entwickeln“, sagte er: „Dem KI-Transfer-Hub SH kommt dabei eine zentrale Rolle zu, durch Wissens- und Technologietransfer insbesondere den vielen kleinen und mittleren Unternehmen im Land den Zugang zur Künstlichen Intelligenz zu erleichtern. Die Wettbewerbsfähigkeit unseres Landes wird sich daran entscheiden, ob es gelingt, Technologien der Künstlichen Intelligenz in den Geschäftsfeldern unserer Unternehmen nutzbar zu machen. Hier sind wir mit der Entwicklung unseres Hubs auf einem sehr guten Weg. Die Zahlen sprechen für sich: Das Interesse an KI ist groß, und das entstandene Ökosystem der Künstlichen Intelligenz trägt maßgeblich dazu bei, dass Wertschöpfung durch KI im Land entsteht.“
Der KI-Transfer-Hub SH als zentrale KI-Kontakt- und Schaltstelle von Unternehmen und Wissenschaft in Schleswig-Holstein hat zum Beispiel über 150 Unternehmensworkshops zur Entwicklung von KI-Anwendungen durchgeführt, 66 neue Partner für das Netzwerk gewonnen, rund 16 KI-Projekte initiiert und sieben KI-Demonstratoren entwickelt. Mit den Vorzeigemodellen – darunter einen Audio-Anomalie-Detektor für die vorausschauende Wartung von Maschinen und die sogenannte KI-Nase zur Einordnung von Gasen – wird KI für Unternehmen buchstäblich greifbar.
Andreas Hennig, Projektleiter des KI-Transfer-Hub SH, hob in seiner Zusammenfassung die Vielfalt und Relevanz der KI-Projekte hervor: „Wir haben viele spannende Unternehmen begleitet, insbesondere StartUps, die sich mit dem Thema KI auseinandersetzen und in den verschiedensten Bereichen, von der maritimen Branche über den Medizinsektor bis hin zur Energiewirtschaft, erfolgreiche Anwendungen entwickeln. Darüber hinaus haben wir aber auch eine steigende Anzahl an etablierten Unternehmen, die sich ihres Datenschatzes bewusst werden. Sie sind innovationsbereit, diese Daten konsequent zu nutzen und im Bereich der Künstlichen Intelligenz die nächsten Schritte zu gehen.“
Eines dieser Unternehmen stellte sein KI-Praxisbeispiel auf der Zwischenbilanz am 28. März vor. Die SW Kiel Netz GmbH hat gemeinsam mit der Fachhochschule Kiel, Verbundpartner im KI-Transfer-Hub SH, ein Projekt zur Anomalie-Erkennung in der Fernwärme umgesetzt. Die Methode aus dem KI-Labor der FH Kiel bietet Chancen zur realen Fehlererkennung und damit das Potenzial für ein ökologisch noch nachhaltigeres und zugleich wirtschaftlich effektiveres Fernwärmenetz.
Die Verknüpfung von Wissenschaft und Wirtschaft durch den KI-Transfer-Hub SH ist ein Eckpfeiler für ein wachsendes Ökosystem der Künstlichen Intelligenz in Schleswig-Holstein. Und es wächst weiter im echten Norden: Mit der Fachhochschule Westküste aus Heide als neuer Verbundpartner hat der KI-Transfer-Hub SH neben den bisherigen sieben verschiedenen Institutionen an den Schwerpunkt-Standorten Kiel und Lübeck jetzt auch die Nordseeküste erreicht.
„In der Fortschreibung des KI-Handlungsrahmens 2021 haben wir die Verstetigung des KI-Transfer-Hub SH festgehalten. Eine logische Konsequenz dieser Strategie ist die Erweiterung des etablierten Netzwerkes, um noch mehr Kräfte für unsere KMU im Land zu bündeln“, sagte Dirk Schrödter und verkündete die Fachhochschule Westküste als neuen Projektpartner im KI-Transfer-Hub SH: „Mit ihrer Kompetenz für die nachhaltige Anwendung von KI-Technologien im Bereich der Energiewende baut die FH Westküste darauf, dass die Energiewende Beschäftigung schafft sowie neue Wertschöpfungsketten und Märkte eröffnen wird: Dekarbonisierung ist die zentrale Herausforderung des 21. Jahrhunderts – nicht nur aus Sicht der Ökologie.“
Zum 1. April 2022 nimmt die FH Westküste ihre Arbeit im KI-Transfer-Hub SH auf. Als Fachgebiete bringt sie die Verknüpfung von Technik, Wirtschaft, Recht und Gesellschaft mit der KI-Technologie in anwendungsorientierten Szenarien und Anwendungsfällen, insbesondere in der Energiewirtschaft, in das Netzwerk der Künstlichen Intelligenz mit ein.
Über den KI-Transfer-Hub SH
Mit dem KI-Transfer-Hub Schleswig-Holstein ist ein Netzwerk im Land entstanden, das die Potenziale der Künstlichen Intelligenz in der Wirtschaft sichtbar macht und durch gegenseitige Vernetzung Innovationen fördert. Die Verbundpartner sind die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, die Fachhochschule Kiel, das Mittelstand-Digital Zentrum Kiel, die Technische Hochschule Lübeck, die UniTransferKlinik Lübeck, die Universität zu Lübeck, die WTSH GmbH und ab dem 1. April 2022 die Fachhochschule Westküste. Ziel des KI-Transfer-Hub SH ist es, Unternehmen die Nutzung von Künstlicher Intelligenz zu ermöglichen. Durch den Wissenstransfer der Spitzenforschung im Land soll die KI-Technologie insbesondere für kleine und mittelständische Unternehmen besser zugänglich gemacht werden. Der KI-Transfer-Hub wird darüber hinaus auf vielfältige Art und Weise über die Einsatzmöglichkeiten sowie die Funktionsweise der verschiedenen KI-Technologien informieren. Gefördert wird der KI-Transfer-Hub mit knapp drei Millionen Euro. Das Projekt ist für drei Jahre bis 2023 geplant.
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