Rückblick auf 23 Jahre deutsch-chinesische Zusammenarbeit
Nach 23 Jahren Arbeit im SHBC verlässt Geschäftsführer Hong Wang das China-Büro der WTSH, um in den wohlverdienten Ruhestand zu gehen. Mit seinem Engagement hat er Brücken zwischen Hangzhou und Schleswig-Holstein, zwischen China und dem echten Norden und den Unternehmen in beiden Ländern gebaut. Wir haben mit ihm über die Highlights und Herausforderungen der letzten Jahre und Jahrzehnte gesprochen.
WTSH-Online-Redaktion: Sie haben jahrelang Unternehmen aus dem echten Norden bei ihren Auslandsaktivitäten auf dem chinesischen Markt unterstützt. Wie hat das ausgesehen?
Hong Wang: Wir haben geprüft, ob und welche Möglichkeiten für die Unternehmen in China bestehen, mögliche Partner ermittelt und den Kontakt hergestellt. Egal ob Joint Ventures, Vertriebspartner oder die Gründung einer eigenen Niederlassung oder Tochterunternehmens: wir haben bei den bürokratischen Komponenten, wie Vertragsverhandlungen etc. unterstützt und haben die Möglichkeit gegeben China vor Ort persönlich kennen zu lernen im Rahmen von Unternehmerreisen. Wir haben einfach einen Rund-um Service geboten.
WTSH-Online-Redaktion: Eine spannende Zeit mit vielen Veränderungen in beiden Ländern. Was halten Sie für die wichtigsten Entwicklungen?
Hong Wang: Für mich am prägendsten in Deutschland sind der enorme Ausbau der erneuerbaren Energie wie Windkraft und Wasserstoff oder die Entwicklungen im Bereich Life Science. Beeindruckend auch die Innovationen im Bereich der intelligenten Fertigung mit Komponenten wie Automatisierung, Datenanalyse und Effizienzsteigerung. In China gibt es auch viele Entwicklungen im Bereich der Erneuerbaren Energien, aber vor allem auch im Bereich E-Commerce, FinTech und Elektromobilität. Generell ist das Thema Infrastruktur in China sehr groß, wie z.B. der Aufbau von Schienen-Netzen für U-Bahnen oder High-Speed-Züge oder auch Konzepte im Bereich Smart City.
WTSH-Online-Redaktion Wie schätzen Sie die nächsten Jahre ein - auf welche Entwicklungen müssen sich die Unternehmen besonders vorbereiten?
Hong Wang: Also hier in China gibt es keinen Weg vorbei an Künstlicher Intelligenz. Entwicklung und Einsatz dieser Technologie kann entscheidend sein. Weitere große Themen hier im Land sind aber auch der weitere Ausbau der erneuerbaren Energien und Innovationen im Bereich der Batterietechnik.
WTSH-Online-Redaktion: Sie leben in China, sind dem echten Norden aber eng verbunden. Was bleibt Ihnen von Schleswig-Holstein besonders in Erinnerung?
Hong Wang: Da fällt mir als erstes ein, wie beeindruckend die Kulisse der Windkraftanlagen in Schleswig-Holstein ist und damit verbunden dann die Messe HusumWind. Ach und natürlich der Aufstieg von Holstein Kiel in 2024 in die erste Bundesliga, Marzipan, die Kieler Woche und die Doppelherz-Produkte. Jetzt freue ich mich aber erst einmal darauf, mehr Zeit mit meinen Eltern und meinen Kindern verbringen zu können.