Solarstrom sorgt für Unabhängigkeit vom Strompreis 

Die Walterwerk Kiel GmbH und Co. KG auf dem Weg in die Klimaneutralität

86,6 MWh 

Eigenerzeugung von Strom 2023

92,3 % 

Eigene Nutzung des Stroms

Logo Walterwerk GmbH & Co. KG

Zusammenfassung des Projekts

Der Kieler Maschinenhersteller Walterwerk arbeitet stetig daran, Anlagen und Prozesse nachhaltiger zu gestalten. Als die Erweiterung der Montagehalle in die Planung ging, wurde entschieden, eine Photovoltaikanlage zu installieren. Auch wenn wirtschaftliche Aspekte dabei nicht ausschlaggebend waren, wird die Anlage im Ergebnis zu einer Kostensenkung des Strompreises führen.

Ausgangssituation

Die Montagehalle von Walter in Kiel sollte erweitert werden. Dabei entstand die Idee, eine Photovoltaikanlage auf die erweiterte Dachfläche zu setzen. Die Energiepreise waren in dieser Planungsphase stabil und machten nur einen geringen Anteil der Kosten aus. Es lag jedoch ein für Photovoltaik geeignetes Lastprofil mit dem höchsten Strombedarf zwischen 9 und 16 Uhr vor. Daher standen für das Unternehmen nicht unbedingt wirtschaftliche Aspekte im Vordergrund, vielmehr waren persönliche Überzeugungen die Motivation.

Herausforderungen

Das Projekt ist ohne ein konkretes Problem oder externen Druck umgesetzt worden. Das Ziel war, den Bedarf an externer Energieversorgung durch die eigene Stromerzeugung zu senken und sich so zugleich gegen Energiepreissteigerungen abzusichern.

Lösungsansatz

Für das Dach der Montagehalle wurde eine Photovoltaikanlage mit monokristallinen Modulen in 10° Ost-West-Ausrichtung gewählt. Diese Module haben eine hohe Effizienz und eine lange Haltbarkeit und mit der Ost-West-Ausrichtung versprechen sie den höchsten Ertrag auf der begrenzten Dachfläche. Zugleich liegt mit dieser Ausrichtung auch eine flachere Ertragskurve vor, sodass nicht die gesamte Energie in den Mittagsstunden erzeugt wird. Das Gebäude ist in Ost-West-Achse ausgerichtet und hat ein Flachdach mit einer Lastreserve von etwa 25 Kilogramm pro Quadratmeter, was ideal für eine derartige Photovoltaikanlage ist.

Umsetzung

Der Aufbau der PV-Anlage erfolgte in zwei Schritten:

Zuerst wurden 99,56 kWp Modulleistung mit 100 kW Wechselrichterleistung installiert. Damit bleiben die Module unter der 100 kWp Grenze, die das EEG vorsieht.

In einem zweiten Schritt sollte eine weitere PV-Anlage auf das Dach gesetzt werden, die die Leistung auf insgesamt 170,03 kWp mit 133 kW Wechselrichterleistung anhebt. Dafür wurden alle Wechselrichter mit mehr Modulen ausgestattet, als sie ans Netz weitergeben können. Damit bleibt die Anlage unter der 135 kW Grenze, bevor ein Anlagenzertifikat benötigt wird. Bei der norddeutschen Sonneneinstrahlung wären die Wechselrichter jedoch sowieso selten voll ausgelastet gewesen, sodass hier kaum Verluste zu erwarten sind.

Bei einer Begehung etwa zwei Wochen vor Montagestart wurde festgestellt, dass noch Platz für etwa 30 weitere Module besteht. Die komplette Anlage umfasst nun 183,08 kWp.

Hemmnisse

Ein großes Hemmnis stellte der regulative Rahmen dar. Ein Großteil des erzeugten Stroms wird vom Unternehmen selbst genutzt, daher wurde entschieden, unter der 100 kWp Modulleistung im EEG zu bleiben, um den Strom unbürokratisch einspeisen zu können. Dies hat aber auch dazu geführt, dass der zweite Ausbauschritt erst über ein Jahr später umgesetzt werden konnte, damit dieser als neue Anlage zählt.

Eine weitere Hürde waren die Positionen von Rauchklappen, Dachdurchführungen und Sekuranten auf dem Dach. Diese blockierten die bebaubare Fläche so, dass nur ein begrenzter Teil der Dachfläche für Module zur Verfügung stand.

Auch Lieferschwierigkeiten verzögerten die Umsetzung des Projekts.

Ergebnis

2023 war bisher das einzige vollständige Jahr, in dem die Photovoltaikanlage in Betrieb war. Die Anlage mit in dem Zeitraum 99,56 kWp hat insgesamt 86,6 MWh Strom produziert, welcher zu 92,3 % selbst genutzt werden konnte.

Dies entspricht ziemlich genau den Annahmen, auf die das Unternehmen Walterwerk Kiel seine Wirtschaftlichkeitsberechnung gestützt hat. Wie wirtschaftlich die PV-Anlage langfristig sein wird, hängt stark von der Haltbarkeit der Komponenten ab.

Bei der zweiten Ausbaustufe, die durch die Stadt Kiel gefördert wurde, ist ein geringerer Selbstnutzungsanteil zu erwarten. Er dürfte aber immer noch über 80 % liegen.

Das Unternehmen

Seit über 70 Jahren steht Walter für hochwertige Waffelbackanlagentechnik. Wir sind tief verwurzelt mit unserem Stammsitz in Kiel und leben eine Unternehmenskultur, die von Austausch und Kreativität geprägt ist. Unser Werk befindet sich direkt am Nord-Ostsee-Kanal im Walter Technologiepark. 

Sie haben Fragen?

Saager
Timo Saager
Projektmanager Klimaneutrales Wirtschaften
Telefon: +49 431 66 66 6 - 561

Veröffentlicht Juli/2024

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