Teamwork makes the dream work
Wie das kleine Bundesland Schleswig-Holstein ein großes Invest realisiert
Wo investiert ein Unternehmen, das den Anspruch hat, die nachhaltigste Batterieproduktion zu sein, in einen neuen Standort?
Faktoren, die bei solchen Investitionsentscheidungen eine Rolle spielen sind zum Beispiel die geografische Lage des Standortes, also die Nähe zu Zulieferern oder Absatzmärkten. Genauso wichtig sind die Verfügbarkeit von Fachkräften, die Work-Life-Balance, die Nähe zu Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen und die Fördermöglichkeiten. Aber vor allem spielt die Menge und Verfügbarkeit von grüner also Erneuerbarer Energie eine große Rolle. Denn Batterien werden in energieintensiven Produktionsprozessen hergestellt. Um Batterien nachhaltig herzustellen, ist eine Versorgung mit Strom, hergestellt aus erneuerbaren Energien enorm wichtig.
Die Menge an Windkraftanlagen on- und offshore in Schleswig-Holstein, insbesondere an der Energieküste ist beeindruckend. Durch sie steht mehr grüne Energie im echten Norden zur Verfügung, als gebraucht wird. Ein entscheidender Fakt bei der Standortentscheidung des modernen schwedischen Batterieherstellers Northvolt, der sich unter anderem deshalb für den Standort in Heide und gegen andere Standorte entschieden hat.
Ebenso beeindruckend wie das Invest an sich – am Standort beiHeide sollen 3.000 Arbeitsplätze entstehen – war der Weg dorthin. Denn das relativ kleine und beschauliche Bundesland Schleswig-Holstein hat zwei entscheidende Pluspunkte miteingebracht, die für das Unternehmen eine große Rolle bei der Standortentscheidung spielten. Zum einen die Nähe zur Hansestadt Hamburg. Gemeinsam mit der Stadt Hamburg konnte die WTSH ein stimmiges Gesamt-Konzept für die Ansiedlung im echten Norden vorlegen, so dass Northvolt auf der Achse Hamburg-Heide sein ganzes Potenzial entfalten kann.
Zum anderen konnten die Schleswig-Holsteiner mit ihrer Einstellung die Entscheider beim Batteriehersteller überzeugen: Die Motivation und die gute Zusammenarbeit aller Player im nördlichsten Bundesland war und ist im gesamten Prozess spürbar. Der WTSH ist es gelungen als zentraler Ansprechpartner das Projektteam zu koordinieren. So konnten das Land, die Wirtschaftsförderer, die Forschungseinrichtungen und die Gemeinden selbst ihren Beitrag zu der erfolgreichen Ansiedlung leisten. Und dieses Engagement reicht noch weiter – bis hin zu einzelnen Betrieben und Personen. Denn:Das Rednerpult wurde nicht am Wochenende vor dem offiziellen Baubeginn am Montag angeliefert. Das Pult für den Bundeskanzler war verschollen. Und was tut man an der Energieküste dann? Und was tut man an der Energieküste dann? Man fragt einen Nachbarn und so hat ein Tischler von nebenan über Nacht kurzerhand ein neues Pult gebaut. So geht eben Teamwork made in Schleswig-Holstein.
Und die 2021 begonnene Arbeit ist noch lange nicht abgeschlossen. So wie Northvolt am Produktionsstandort arbeitet, arbeiten Land, Region und Gemeinden weiter an der Entwicklung der sozialen und verkehrstechnischen Infrastruktur. Um damit auch für weitere Ansiedlungen sowie die Anforderungen der Fachkräfte in der Region gut aufgestellt zu sein.