Vietnam – Markt mit Wachstumspotenzial

Vietnam gehört zu den Ländern mit dem größten Wirtschaftswachstum in Asien und bietet enormes Marktpotential für europäische Produkte und Dienstleistungen. Die europäischen Freihandels- und Investitionsschutzabkommen mit diesem Land sichern zum einen den Zugang zu diesem immer wichtiger werdenden Markt und zum anderen die Investitionen deutscher Unternehmen vor Ort. Wir haben über die unternehmerischen Perspektiven in Vietnam mit Björn Koslowski, stellvertretender Geschäftsführer der AHK Vietnam gesprochen.

WTSH-Online Redaktion: Vietnam bietet Unternehmen aus Schleswig-Holstein viele Chancen. Wo sehen Sie im Moment die größten Perspektiven?

Björn Koslowski: Wir beobachten gerade den Trend, dass Vietnam besonders genutzt wird, um die Lieferketten im Bereich von Sourcing-Aktivitäten und Investitionen gerade im asiatischen Raum weiter zu diversifizieren. China ist und bleibt die Nummer 1, aber zusätzliche Kapazitäten werden aktuell besonders gerne in Vietnam aufgebaut. So wird tesa aus Norderstedt noch in diesem Jahr eine Fabrik in Nordvietnam in Betrieb nehmen. Treiber für diese Entwicklungen sind die fähigen Arbeitnehmer, aber auch die stabile Regierungsführung und diverse Freihandelsabkommen. War Vietnam bisher eher als Produktionsstandort für Textilien und Möbel bekannt, wächst momentan das Interesse im Bereich Metallwaren, Maschinenbau aber auch bei der Kunststoffherstellung, wie z.B. Spritzguss bis hin zur Elektronikbranche.

WTSH-Online Redaktion: Vietnam ist also stark im Bereich Sourcing. Welche Möglichkeiten bietet das Land als Absatzmarkt?

Björn Koslowski: Als Absatzmarkt ist Vietnam schon seit einigen Jahren hoch interessant. Er bietet starkes Wachstum und somit immer weitere Chancen. Momentan sind besonders Produkte mit hohem technischem Standard interessant, sei es im Bereich Maschinenbau, Chemie oder auch in der Messtechnik. Know-How made in Germany hat einen hohen Stellenwert in Vietnam. Und das Wachstum hier im Land zeigt sich auch im steigenden Interesse an Luxus-Konsumgütern. Wer es sich leisten kann, setzt hier auf Premium-Marken. Das lohnt sich natürlich für deutsche Unternehmen. Und auch schleswig-holsteinische Firmen profitieren, wie man an einigen Playern wie z.B. Queisser mit seinem erfolgreichen „Doppelherz“-Geschäft erkennen kann.

WTSH-Online Redaktion: Wo liegen die besonderen Herausforderungen für Unternehmen in dem asiatischen Land?

Björn Koslowski: Hier in Vietnam werden deutsche Unternehmerinnen und Unternehmer herzlich willkommen geheißen. Auch Fachkräfte sind hoch motiviert und bereit, sich nötiges Fachwissen anzueignen. Natürlich sollte man wie generell im asiatischen Raum bei Geschäftsbeziehungen darauf achten, dass diese hier weniger nüchtern betrachtet werden als in Deutschland. Hier geht viel über persönliche Empfehlungen und Kontakte, die auch gerne nach Feierabend bei einem traditionellen vietnamesischen Essen vertieft werden.

Montag, 25. November 2024 von 08.00 bis 17.00 Uhr

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