Weltspitze durch Präzision

Damit Computerchips immer leistungsfähiger werden, müssen die Oberflächen, auf denen sie basieren, nahezu perfekt flach sein. Der Weltmarktführer auf diesem Gebiet: Lapmaster Wolters aus Rendsburg. Das Erfolgsrezept? Ein kompromissloser Drang zur Perfektion. 

Stellen Sie ein Smartphone hochkant auf die Fläche, die so groß ist wie Deutschland - rund 830 Kilometer von Nord nach Süd. So hoch dürfen im Vergleich Unebenheiten auf einem 30 Zentimeter großen Silizium-Wafer sein - jenen Scheiben, aus denen die Computerindustrie Zukunft macht. 

Mit ihren Poliermaschinen erreicht der Maschinenhersteller Lapmaster Wolters heute bereits diese Ebenheit von 50 Nanometern. Bald wird das Unternehmen dank modernster Technologien sogar 30 Nanometer erreichen - eine Präzision, die weltweit Maßstäbe setzt. "Das entspricht etwa dem Höhenunterschied einer Visitenkarte auf der Fläche Deutschlands", erklärt Ralf Meinardus, Geschäftsführer von Lapmaster Wolters. Um diese Präzision zu erreichen, investiert das Unternehmen massiv in Forschung und Entwicklung. 

Im Halbleiterbereich ist die Perfektion der Oberflächen von entscheidender Bedeutung. Nur so lassen sich die immer kleineren, schnelleren und leistungsfähigeren Computerchips herstellen, die das Herzstück der modernen Elektronik bilden. "Wir sind der Technologieführer bei Poliermaschinen und dort gefragt, wo höchste Präzision gefordert wird", betont Meinardus. Kein anderer Hersteller biete derzeit eine vergleichbare Genauigkeit in der Oberflächenbearbeitung an. 

Aber es sind nicht nur Silizium-Wafer, die auf den Maschinen von Lapmaster Wolters bearbeitet werden. Die Technologie des Unternehmens steckt in vielen Alltagsgegenständen, oft unbemerkt: Von der Keramikdichtung in der Dusche bis hin zum Saphirglas der Armbanduhr - überall spielt die Präzision der Rendsburger Maschinen eine Rolle. Auch in der Automobil- und Luftfahrtindustrie kommen bearbeitete Komponenten aus den Rendsburger Maschinen zum Einsatz. 

Gegründet 1804 als Peter Wolters, produziert das Unternehmen seit 1936 Polier- und Feinschleifmaschinen, die bis heute dank Forschung und Entwicklung einen anderswo unerreichten Perfektionsgrad erreicht haben: Die Innovationskraft sichert ein Team aus 70 Physikern, Ingenieuren und Software-Experten. "Es sind die Menschen, die den internationalen Geist und Erfolg von Lapmaster Wolters ausmachen. Unser größtes Potenzial sind unsere gut ausgebildeten Mitarbeiter."

"Besonderen Wert legen wir auch auf die Ausbildung unserer Azubis", erklärt Personalleiterin Nicole Morich. Viele der 20 Auszubildenden schneiden als Landesbeste ab, Alexander Gronewald ist ein Vorzeigebeispiel für den Aufstieg im Unternehmen: Vom Auszubildenden zum Produktionsleiter in nur 16 Jahren. "Den staatlich geprüften Techniker Fachrichtung Maschinenbau habe ich in der Abendschule nachgeholt, aber am meisten habe ich hier im Unternehmen gelernt", berichtet der 38-jährige, der die Produktion von rund 150 Maschinen pro Jahr koordiniert. 

Die boomende Nachfrage nach Silizium-Wafern und Chips spielt dem Unternehmen in die Karten. So konnte Lapmaster Wolters seinen Umsatz in den letzten drei Jahren auf 270 Millionen Euro (2023) verdreifachen. "Die Polierscheiben sind das Herz unserer Maschinen", erklärt Meinardus. Um an der Weltspitze zu bleiben, müsse die Technologie außergewöhnlich gut konstruiert sein. Ständige Verbesserungen der Konstruktionen seien der Schlüssel für technischen Fortschritt. "Unsere Maschinen können 24 Stunden am Tag ohne menschlichen Eingriff laufen. Roboter liefern die zu bearbeitenden Teile, etwas Silizium-Wafer, direkt an die Produktionslinien." Zudem werden derzeit KI-gestützte Anwendungen bei den Kundinnen und Kunden implementiert, um die Prozesse noch effizienter zu gestalten. 

Doch Perfektion endet nicht bei der Technologie. Mit der Einführung von Lean Management setzt Lapmaster Wolters auch intern neue Standards. "Wir denken abteilungsübergreifend, um gemeinsam innovative Lösungen zu entwicklen", erklärt Meinardus. Workshops und Schulungen helfen, das Mindset der 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu verändern. Ein zentraler Bestandteil sei die Fehlerkultur des Unternehmens: Fehler werden als Chance zur Verbesserung gesehen. "Am Ende wollen alle im Unternehmen erfolgreich sein", betont der Geschäftsführer. Und das funktioniere nur als Team - denn der Vorsprung durch Präzision lasse sich nur gemeinsam sichern. 

Lapmaster Wolters GmbH

  • Gründung: 1804
  • Standort: Rendsburg
  • Beschäftigte: 500
  • Services: Poliermaschinen, Feinschleifmaschinen
  • Branche: Maschinenbau
  • Mehr Informationen: lapmaster-wolters.de

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