Haben klassische Messen ausgedient? 

Wie es um das Vertriebsinstrument Messe steht: 

In den letzten zwei Jahren waren die internationalen Fachmessen stark von der Pandemie beeinflusst. Viele Messen konnten gar nicht stattfinden, die Veranstalter versuchten dies durch digitale Formate aufzufangen. Nun werden unter Einhaltung verschiedener Hygienevorschriften Messen in Präsenz wieder regelmäßig möglich. Aber hat die Pandemie bei der Messeplanung der Unternehmen zu Veränderungen geführt? Haben die klassischen Messen ausgedient und werden weiterhin durch digitale Formate ersetzt? Wir haben darüber mit Adnan Tuncer vom Messebauer AV Atelier Verfürth Messe GmbH gesprochen. 

WTSH-Online-Redaktion: Was ist das Besondere an einer Messe? 

Adnan Tuncer: Messen sind einzigartig: Als Marktplatz sicherlich mit Geschäften zu vergleichen, aber als Branchentreffpunkt unersetzlich. Wer z.B. neue Produkte präsentieren möchte, bekommt selten mehr Öffentlichkeitswirkung als auf internationalen Fachmessen. Hier sind Besucher, Mitbewerber, Lieferanten und Fachpresse zur gleichen Zeit am gleichen Ort. Das ist für Unternehmen einfach extrem wertvoll. 

WTSH-Online-Redaktion: Nun gab es in den letzten zwei Jahren bedingt durch die Corona-Pandemie nur sehr wenige Messen. Hat sich dadurch etwas geändert?  

Adnan Tuncer: Aus der Not heraus gab es in den letzten zwei Jahren viele Versuche, die Messen in Präsenz durch digitale und/oder hybride Veranstaltungen zu ersetzen. Zumindest soweit wir es beurteilen können, ist der Erfolg aber nicht vergleichbar gewesen. Oftmals sind die digitalen Veranstaltungen hinter den Zielen zurückgeblieben und konnten die Erwartungen nicht erfüllen. Wir werden mal abwarten, inwiefern sich hybride Konzepte, also eine Kombination aus Präsenz und digital, in der Zukunft etablieren können.

WTSH-Online-Redaktion: Also kehren wir jetzt zurück zum Status vor der Pandemie? 

Adnan Tuncer: Wir sind vorsichtig optimistisch. Im Moment nutzen Unternehmen das Instrument Messe gerne, auch die Budgets sind da. Wir haben keine Kunden verloren und stellen fest, dass alle Aussteller sich unglaublich freuen, dass Messen wieder stattfinden. Ob das ein belastbarer Post-Pandemischer Trend ist? Das wissen wir nicht, dazu können wir sicherlich nächsten Sommer mehr sagen. Das Messegeschäft wurde durch die Pandemie maßgeblich beeinflusst, aber auch andere globale Probleme z.B. bei Schwierigkeiten bei Fracht auf dem Seeweg erschweren unsere Arbeit. Und was die Zukunft angesichts der neuesten Krisen bringt, können wir nicht prognostizieren. 

WTSH-Online-Redaktion: Messen werden oft als sehr teuer betrachtet. Damit Messen für die Unternehmen erfolgreich verlaufen gibt es sicherlich einiges zu beachten. 

Adnan Tuncer: Ganz wichtig ist die Zielsetzung. Was will ich als Unternehmen durch die Messeteilnahme erreichen? Welche Botschaften möchte ich vermitteln? Wir als Messebauer setzen diese Markenkommunikation dann in dreidimensionale Gestaltung um und inszenieren die Marke in und mit dem Messestand. 

WTSH-Online-Redaktion: Hat sich an dieser Arbeit durch die Pandemie etwas verändert? 

Adnan Tuncer: Am Standbau selbst hat die Pandemie nichts geändert. Der Stand soll das Unternehmen und die Werte repräsentieren. Allerdings haben wir natürlich noch einige zusätzliche Aufgaben bekommen, wie die Abstände zwischen den Besuchern sicherzustellen, Besucherströme zu lenken und generell ein Infektionsrisiko gering zu halten, z.B. durch weniger dichte Sitzmöglichkeiten oder Trennscheiben.  

Das Interview führte Sabine Konejung

Teilnahme am Schleswig-Holstein Gemeinschaftsstand

Auf unseren schleswig-holsteinischen Gemeinschaftsständen bieten wir kleinen und mittleren Unternehmen unter der Marke „Schleswig-Holstein. Der echte Norden.“ die perfekte Möglichkeit, sich auch auf internationalen Leitmessen mit moderatem Kostenaufwand optimal zu präsentieren. 

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