Saubere Energie aus Mist und Stroh

Land fördert neuartige Biogasanlage zur Nutzung landwirtschaftlicher Abfälle der Bioenergie Marienthal GmbH mit knapp 1,5 Millionen Euro

Goosefeld, 21. Oktober 2020. Bei der Erzeugung von Biogas aus nachwachsenden Rohstoffen setzen Anlagenbetreiber bisher überwiegend auf Mais. Dessen Anbau ist zwar unkompliziert und ertragreich, die daraus resultierenden Monokul-turen schaden allerdings massiv der Umwelt. Die Bioenergie Marienthal GmbH & Co. KG mit Sitz in Goosefeld will jetzt eine Biogasanlage errichten, die statt Mais landwirtschaftliche Reststoffe wie Stroh und Mist zur Energiegewinnung nutzt. Das Land Schleswig-Holstein fördert dieses Vorhaben mit 1.425.550 Euro. 

Ministerpräsident Daniel Günther überreichte heute (21. Oktober 2020) den entsprechenden Förderbescheid an Bioenergie-Marienthal-Geschäftsführer Philip Klagges. 

„Das Projekt ist eine bundesweite Premiere. Daher unterstützen wir es als Land sehr gerne. Wärme, Strom und Biomethan aus Biogas sind wichtige Bausteine nachhaltiger Energieerzeugung. Wichtig dabei ist es, die unterschiedlichen Quellen und Verbraucher der Energie sinnvoll zusammenzubringen. Dafür ist das gute Gesamtkonzept auf Gut Marienthal und Umgebung vorbildlich“, sagte der Ministerpräsident. 

Bioenergie Marienthal erzeugt in Goosefeld in mehreren Biogasanlagen Biomethan, Strom und Biogaswärme und versorgt unter anderem Teile des Ortes mit Wärme. Um die Energiegewinnung möglichst nachhaltig zu gestalten, verwendete das Unternehmen bereits in der Vergangenheit neben Mais in größerem Umfang Substrate, wie Getreide-Silage und Zuckerrüben. Landwirtschaftliche Reststoffe konnten allerdings bisher nicht genutzt werden, da kein technisches Verfahren verfügbar war, um diese Art zellstoffreicher Biomasse effizient aufzuspalten.  

Die neue Anlage soll mit einer patentierten Technologie der österreichischen Economizer GmbH ausgestattet werden. Deren Ansatz kombiniert verschiedene Schritte zu einem Aufschlussverfahren, mit dem verholzte Biomasse hocheffizient zur Energiegewinnung nutzbar gemacht werden kann. Dabei wird der zerkleinerte Rohstoff in zwei Stufen auf bis zu 
180 °C erhitzt und in einem Hydrolyse-Reaktor unter Überdruck aufgespalten. Restfasern werden anschließend durch Wasserdampf mechanisch aufgeschlossen. 

Die Fördermittel werden zur Anschaffung und Installation der notwendigen Anlagenkomponenten eingesetzt. Neben dem Economizer-System zählen dazu unter anderem eine Strohhalle mit automatisierter Beschickung sowie Spezialpumpen und -behälter. Durch die umweltfreundliche Umstellung der Biogasproduktion können laut Bioenergie Marienthal im Unternehmen dreieinhalb Arbeitsplätze langfristig gesichert und bis 2023 ein neuer Arbeitsplatz geschaffen werden. Darüber hinaus soll durch den Verkauf von Wärmeenergie langfristig ein Umsatzplus erreicht werden. 

Verantwortlich für diesen Pressetext: 
Ute Leinigen | WTSH Wirtschaftsförderung und Technologietransfer Schleswig Holstein GmbH | Lorentzendamm  24, 24103 Kiel | Telefon 0431 66666 820 | Telefax 0431 66 66 6 720 | E-Mail: leinigen@wtsh.de | www.wtsh.de

Peter Höver, Patrick Kraft | Staatskanzlei des Landes Schleswig-Holstein| Düsternbrooker Weg 104, 24105 Kiel | Telefon 0431 988-1704 | E-Mail: peter.hoever@stk.landsh.de | Medien-Informationen der Landesregierung im Internet: https://schleswig-holstein.de | Die Staatskanzlei im Internet: http://www.staatskanzlei.schleswig-holstein.de

PDF herunterladen

Nach oben scrollen