Auf der Zukunftsachse läuft es rund

Mit der Einweihung eines Neubaus auf dem firmeneigenen Grundstück im Lübecker Gewerbegebiet Roggenhorst im Herbst 2023 hat das Familienunternehmen seine Produktions- und Lagerkapazitäten glatt verdoppelt. 4.500 Quadratmeter ist die neue Halle groß und zehn Meter hoch - vom Wärmedämmwert her jedoch vergleichbar mit einem Einfamilienhaus, berichtet Dr. Thies Wache, der gemeinsam mit seiner Schwester Bettina Wache-Möhle und seiner Ehefrau Claudia Wache das Trio an der Unternehmensspitze bildet. "Nachhaltigkeit ist uns sehr wichtig. Wir nutzen auch die Möglichkeiten der Wärmerückgewinnung aus den Anlagen und bringen unsere Produktionsabfälle nahezu vollständig zurück in den Kreislauf. Unsere Produkte sind ebenfalls zu rund 90 Prozent recyclebar", so der Mitgeschäftsführer. Hinter der neuen Produktionshalle verweist Claudia Wache auf weitere Flächen, auf denen nach Abschluss der Bauarbeiten eine Blühwiese angesäht wurde. "Eine Reserve für künftiges Wachstum, bis dahin ein Lebensraum für Bienen und andere Insekten." 

Ob Medizintechnik, Luftfahrt, Optik oder Maschinenbau - alles rollt

Seit 2012 ist das Familienunternehmen in Lübeck ansässig und in dieser Zeit sukzessive expandiert, sowohl räumlich als auch bezogen auf die Zahl der Beschäftigten. "Wir entwickeln uns mit dem Markt und mit unseren Kunden. Wir verkaufen nicht nur ein Produkt, sondern vor allem unser Know-how und unsere Kompetenz und sind stolz auf unsere langjährigen Kundenbeziehungen", erklärt Bettina Wache-Möhle. Im Bereich Feinmechanik und Zerspanung kommen die Abnehmer vor allem aus den Branchen Medizintechnik, Luftfahrt, Optik und Maschinenbau. Vom Einzelteil bis hin zur großen Serie oder kompletten Baugruppe bietet Wache hochqualitative Lösungen an, wobei die Dimensionen von unter einem Milimeter Durchmesser bis hin zu drei Metern Länge ebenso variieren wie die Werkstoffe. Im Bereich Räder, Rollen und Transportsysteme ist die Vielfalt nicht weniger groß: Vom kleinen Rädchen, das extremen Bedingungen wie hohen Temperaturen oder einem aggressiven Medium trotzen muss, bis hin zur Einheit mit 100 Tonnen Tragkraft ist alles dabei. 

Auf zwei Rädern rollt man besser

Dass das Unternehmen in zwei unterschiedlichen Sparten tätig ist, hat historische Gründe: 1984 begann Manfred Wache in Hamburg das Geschäft mit Rädern und Rollen, in dem auch seine beiden Kinder Thies und Bettina mitarbeiteten. Die Feinmechanik Wache GmbH gründeten Thies Wache und seine Frau Claudia im Jahr 2006. Nach der Betriebsübergabe des Seniors an seine Nachfolger wurden 2012 beide Unternehmen zu einem verschmolzen. "Die zwei Standbeine sind für uns heute ein Vorteil, so können wir wechselnde konjunkturelle Lagen ausgleichen", so Claudia Wache. 

Rundum für die Zukunft gerüstet

Am Standort Lübeck sehen die drei gemeinsamen Geschäftsführer noch viel Potenzial. Nicht zuletzt aufgrund der Lage auf der "Zukunftsachse" zwischen Hamburg als "Tor zur Welt" und den Wachstumsmärkten im Ostseeraum, die nach Fertigstellung des Fehnmarnbelttunnels noch schneller erreichbar sein werden. "Der Norden wächst zusammen", stellt Bettina Wache-Möhle zufrieden fest. Sie setzt sich auch im Vorstand des Netzwerks Hansebelt aktiv dafür ein, Menschen und Unternehmen in der Region zusammenzubringen und die Vorzüge des echten Nordens bekannter zu machen. "Laut "Glücksatlas" leben in Schleswig-Holstein die glücklichsten Menschen in Deutschland. Diese Einschätzung können wir bestätigen", meint die gebürtige Hamburgerin lächelnd. 

Bei der Suche nach Arbeits- und Fachkräften sowie Auszubildenden helfen die natürlichen Pluspunkte wie die Nähe zu Stränden und zugleich Städten wie Lübeck mit seinem lebendigen Weltkulturerbe. Daneben tut man bei Wache aber auch selbst einiges, um als Arbeitgeber attraktiv zu bleiben: "Wir haben zum Beispiel gerade einen verkürzten Schichtbetrieb am Freitag eingeführt", sagt Thies Wache. Um Nachwuchs zu gewinnen, ist das Unternehmen bei Schulveranstaltungen, auf Messen und Social Media-Plattformen präsent: "Gerade jungen Menschen müssen wir den Reiz von handwerklicher und produzierender Arbeit wieder näher bringen."