Standortbewertung unter neuen Gesichtspunkten

Was Unternehmen bei der Standortwahl beeinflusst

Unternehmen sind laufend auf der Suche nach neuen Standorten: weil der Firmensitz zu klein geworden ist, Tochterunternehmen in anderen Ländern eröffnet werden sollen oder aber die Produktion einzelner Komponenten an bestimmte Standorte verlagert werden soll. Wie entscheiden Unternehmerinnen und Unternehmer nun über geeignete Standorte? Während vor einigen Jahren noch vor allem die Lohnkosten einen entscheidenden Faktor bei der Standortwahl gespielt haben, ist es mittlerweile eher das Bestreben der Unternehmen die Risiken zu diversifizieren. Auch der Klimawandel, die Nachhaltigkeit und der Innovationsdruck beeinflussen die Analyse von Standorten und die Entscheidung für oder gegen einen bestimmten Standort. 

Container an großem Hafen

Wertschöpfungsketten sichern

Nicht nur Corona, sondern auch schwere Naturkatastrophen der letzten Jahre wie Waldbrände und Überflutungen zeigen deutlich wie störanfällig Wertschöpfungsketten innerhalb und außerhalb eines Unternehmens sind. „Voraussichtlich werden uns Lieferkettenengpässe und Unsicherheiten noch eine Weile begleiten“, meint WTSH Außenwirtschaftsberater Christian Decker. „Zum Beispiel spielt die Energieknappheit in manchen Ländern eine große Rolle, da die Gefahr besteht, dass aufgrund mangelnder Energie Produktionsabläufe abgestellt werden und daraus Lieferengpässe entstehen könnten.“ 

Um das Risiko zu streuen, werden sich nicht nur in den Lieferantennetzwerken Änderungen ergeben und auf mehr Regionalität geachtet werden. Auch innerhalb von Unternehmen werden mehrere Produktionsstandorte, gute Erreichbarkeit und die Kompensation bei Produktionsausfällen in die Überlegungen zu zukünftigen Standorten miteinbezogen. 

Die einmalige geografische Lage Schleswig-Holsteins bietet beste Voraussetzungen für Unternehmen, sich im europäischen Raum, besonders auch in Osteuropa und Skandinavien zu vernetzen und die kurzen Wege zu nutzen. Die zahlreichen Verkehrsoptionen zu Straße, Schienen, Wasser und der Luft machen den Standort im Norden Deutschlands interessant. 

Eine kleine Pflanze wächst unter Sonneneinstrahlung aus einem Erdhügel

Nachhaltigkeit fördern

Nicht nur der Klimawandel, auch Regularien und die Anforderungen der Konsumentinnen und Konsumenten setzen Unternehmen unter Druck, Entscheidungen nicht nur aus ökonomischen, sondern auch aus ökologischen und sozialen Gesichtspunkten zu treffen. 

„Die Auseinandersetzung mit den eigenen Nachhaltigkeitsaktivitäten entlang der gesamten Wertschöpfungskette zeigt neben dem Kostenaspekt auch Chancen für Innovationen und Optimierungspotenziale auf und macht Unternehmen damit langfristig wettbewerbsfähiger“, so WTSH Geschäftsführer Dr. Bernd Bösche. Darüber hinaus wird Nachhaltigkeit immer mehr zu einem bestimmenden Element der Arbeitgebermarke und der Unternehmensreputation. Laut der Top-Job-Studie der Universität St. Gallen aus dem Jahr 2021 steigert die Arbeitgeberattraktivität die Unternehmensleistung um 19 Prozent. Nachhaltigkeit wird eine immer stärkere Rolle dabei spielen, motivierte und innovative Fachkräfte für das Unternehmen zu gewinnen und zu binden.

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Digitalisierung vorantreiben

Schleswig-Holstein bietet beste Voraussetzungen für Nachhaltigkeit. Bereits heute kann der Strombedarf im echten Norden komplett aus erneuerbaren Energiequellen gewonnen werden. „Auch im Hinblick auf den Megatrend Nachhaltigkeit wird die Digitalisierung für viele KMU eine wichtige Rolle spielen. Denn um Prozesse nachhaltig zu gestalten, sind optimal ineinanderlaufende, digitale sowie automatisierte Prozesse notwendig“, meint WTSH-Digitalisierungsexperte Felix Gebauer. Viele Rechner, große Datenmengen und Netze erfordern einen enormen Energiebedarf. Auch hier gibt es bereits Bestrebungen, den Energiebedarf möglichst klimaneutral zu decken. Die großen Player der Digitalisierung investieren mittlerweile in unternehmenseigene Solar- und Windparks. An Schleswig-Holsteins Westküste gibt es mit Windcloud ein Unternehmen, das ihr Rechenzentrum komplett mit Strom aus erneuerbaren Energien speist. 

Forschungsaktivitäten nutzen

Unternehmerinnen und Unternehmer legen bei der Wahl neuer Standorte vermehrt Wert auf Innovations- und Forschungsquoten. Kürzere Produktlebenszyklen, hoher Individualisierungsgrad und Anforderungen an technologischen Fortschritt fordern von Unternehmen nicht mehr nur Investitionen in günstige Produktion sondern vor allem in die Entwicklung von Innovationen. Unternehmen profitieren hier nicht nur von der Nähe zu anderen Unternehmen ihrer und ähnlicher Branchen sondern auch von der Nähe und der Zusammenarbeit mit Hochschulen. So können wissenschaftliche Erkenntnisse in wirtschaftliche Ergebnisse übertragen werden und hochtechnologische Entwicklungen zur Marktreife gebracht werden. 

Da insbesondere die wichtigen Zukunftsbranchen hier im echten Norden außergewöhnlich gute Bedingungen vorfinden, sind sie auch besonders stark vertreten: unter anderem Medizintechnik, maritime Wirtschaft und Ernährungswirtschaft, Informations- und Kommunikationstechnologie, Maschinenbau und erneuerbare Energien. Mit zahlreichen Hochschulen und renommierten Forschungseinrichtungen herrschen hier beste Bedingungen für wissensbasierte und zukunftsträchtige Branchen – Unternehmen profitieren von dieser hochklassigen Forschungslandschaft, dem aktivem Wissenstransfer und der Wissensvermittlung auf höchstem Niveau.

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Energieversorgung garantieren

Bei der Bewertung von Standorten wird künftig die Verfügbarkeit erneuerbarer, “grüner” Energie immer wichtiger. Insbesondere der Strom der Zukunft muss sauber und dabei verlässlich und bezahlbar sein. Auch für immer mehr Unternehmen ist grüne Energie nicht bloß eine Kür, sondern ein “Must be” und ein Versprechen an ihre Kunden, Netzwerke und die Gesellschaft insgesamt. Und weltweit erkennen Unternehmen wie Standorte, dass grüne Energie nicht nur das Klima schützt, sondern sich zu einem erkennbaren Wettbewerbsvorteil entwickelt. Entsprechend werden Standorte mit hoher und günstiger Produktion von erneuerbaren Energien immer attraktiver.

Schleswig-Holstein ist Exportland für saubere Energie. Hier drehen sich rund 3.000 Windräder mit einer Gesamtleistung von insgesamt 6.699 Megawatt – in Windparks an Land und vor den Küsten. Tendenz: steigend. Schon heute wird in Schleswig-Holstein rund 55 Prozent mehr Strom allein aus Windenergie erzeugt, als im gesamten Land verbraucht wird. Gleichzeitig wird auch der Ausbau anderer regenerativer Energien gefördert.  

Imagefilm des echte Nordens

Schleswig-Holstein bietet das ganze Spektrum der Möglichkeiten: echte Ideen, echte Natur, echte Emotionen und echte Chancen. Der perfekte Lebens-, Arbeits- und Wirtschaftsstandort.

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