Als Expat nach Schleswig-Holstein

Oft wird die Entscheidung, im Ausland leben und arbeiten zu wollen, von vielen Herausforderungen, aber auch Chancen begleitet. Wir haben mit unserer Kollegin Paula Decker gesprochen, die diesen Weg vor vielen Jahren eingeschlagen hat. 

Paula Decker, Expat und Außenwirtschaftsberaterin beim Enterprise Europe Network (EEN), WTSH.

WTSH-Onlineredaktion: Sie sind als Fachkraft aus Brasilien nach Deutschland gekommen und arbeiten nun für das Enterprise Europe Network (EEN), eine Abteilung für Internationalisierung bei der WTSH. Wie war für Sie der Start im deutschen Arbeitsmarkt? Gab es Hürden?

Paula Decker:
Der Einstieg in den deutschen Arbeitsmarkt war für mich eine herausfordernde Erfahrung. Vor allem, was die sprachliche Integration und das Verständnis der lokalen Arbeitskultur betrafen. Besonders anspruchsvoll war für mich die Anpassung meines Lebenslaufs. Mein beruflicher Werdegang und mein Studium sind vielfältig, was einige Personalabteilungen vor eine Herausforderung stellte.

WTSH-Onlineredaktion: Was gefällt Ihnen, beruflich gesehen, in Deutschland am meisten?

Paula Decker:
Beruflich schätze ich an Deutschland besonders die Wertschätzung von Fachkompetenz, Zuverlässigkeit, Sicherheit und die ausgeprägte Professionalität in der Arbeitswelt. In Bezug auf das Enterprise Europe Network EEN/WTSH gefällt mir die Zusammenarbeit mit Ländern im europäischen Raum und darüber hinaus, die Branchenvielfalt, das Arbeitsklima sowie die Möglichkeit mobil zu arbeiten.

WTSH-Onlineredaktion: Wie ordnen Sie die Bedeutung von ausländischen Fachkräften für Schleswig-Holstein ein?

Paula Decker: Ausländische Fachkräfte spielen insbesondere vor dem Hintergrund der globalisierten Wirtschaft und des Fachkräftemangels eine entscheidende Rolle für Schleswig-Holstein und für die meisten deutschen Städte. 
Sie bringen nicht nur wertvolles Know-how und frische Perspektiven ein, sondern tragen auch zur Internationalisierung der Wirtschaft und zur Schließung von Fachkräftelücken bei.

WTSH-Onlineredaktion: Sie arbeiten als Außenwirtschaftsberaterin beim Enterprise Europe Network, dem weltweit größten Netzwerk für Wirtschaftsförderung. Was hat Ihnen geholfen, sich in diese Tätigkeit „einzudenken“?

Paula Decker:
Die Grundlagen für meinen Eintritt als Außenwirtschaftsberaterin beim Enterprise Europe Network, dem weltweit größten Netzwerk für Internationalisierung und die Förderung von KMUs, waren vielfältig. Dazu zählt der wertvolle Austausch und die langjährige Erfahrung von Jenny Dümon, die seit 15 Jahren KMUs aus Schleswig-Holstein bei ihrer Internationalisierung mit dem EEN-Netzwerk unterstützt. Ebenso haben meine internationalen Arbeitserfahrungen sowie meine akademische Ausbildung einen entscheidenden Beitrag geleistet. Zusätzlich spielten meine Sprachkenntnisse in Englisch, Deutsch und Portugiesisch eine wichtige Rolle. Zusammenfassend erleichtert mein internationaler Background die Zusammenarbeit mit Partnern im Enterprise Europe Network, denn Weltoffenheit und Interesse an anderen Ländern sind die Grundlage für erfolgreiches internationales Networking.

WTSH-Onlineredaktion: Was würden Sie Fachkräften aus dem Ausland raten, die neu nach Deutschland und insbesondere Schleswig-Holstein kommen?

Paula Decker: Fachkräften aus dem Ausland, die nach Deutschland und insbesondere nach Schleswig-Holstein kommen, empfehle ich, sich aktiv in die Netzwerke einzubringen. Das können sowohl berufliche als auch soziale Kontakte sein. Darüber hinaus ist es wichtig, die deutsche Sprache zu lernen und sich mit der lokalen Kultur vertraut zu machen. Das Verständnis der lokalen Arbeitskultur und die Teilnahme an Weiterbildungsmaßnahmen können ebenfalls entscheidend sein, um in der neuen Umgebung erfolgreich zu sein.

Das Interview führte Nastasja Heuer

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