Willkommenskultur im echten Norden

Bis 2035 ist für den echten Norden eine Fachkräftelücke von mindestens 180.000 Menschen prognostiziert. Internationale Fach- und Arbeitskräfte sollen einen Teil dieser Lücke schließen. Wirtschaftsminister Madsen betont, dass internationale Fachkräfte nicht nur aus gesellschaftlichen Gründen willkommen seien, sondern dass wir zum Erhalt unserer Wettbewerbsfähigkeit händeringend auf sie angewiesen seien. Dem Fachkräftemangel können wir nur alle gemeinsam entgegentreten. Dazu müssen wir auch die Sichtbarkeit und Attraktivität Schleswig-Holsteins als Zuwanderungsland deutlich steigern.  Ein Interview mit Wirtschaftsminister Claus Ruhe Madsen:

Der Minister für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus des Landes Schleswig-Holstein, Claus Ruhe Madsen, am Mittwoch, 13. Juli 2022, am Museumshafen beim Seegarten in Kiel.

WTSH-Online Redaktion: Der hohe Fachkräftebedarf wird als eines der größten Zukunftsprobleme der Wirtschaft bezeichnet. Kaum ein Thema ist so präsent...

Minister Claus Ruhe Madsen: Und das ist auch gut so. Allein durch den demographischen Wandel erwarten wir in Schleswig-Holstein ein Fachkräftedefizit von 180.000 Menschen, denn spätestens im Jahr 2035 wird die Babyboomer-Generation nahezu vollständig im wohlverdienten Ruhestand sein. Deswegen ist es auch eines unserer Schwerpunktthemen in dieser Legislaturperiode.

WTSH-Online Redaktion: Welche Branchen sind besonders betroffen?

Minister Claus Ruhe Madsen: Der hohe Fachkräftebedarf zieht sich durch alle Branchen. Ob Pflege, Logistik, Handwerk oder das Hotel- und Gaststättengewerbe – alle suchen händeringend nach Fachkräften.  

WTSH-Online Redaktion: Und jetzt? Was tut das Land denn dagegen? 

Minister Claus Ruhe Madsen: Wir entwickeln die Fachkräfteinitiative Schleswig-Holstein weiter, in dem wir uns den aktuellen Bedarf angucken und neue Handlungsansätze formulieren. Die Erneuerbare-Energien-Branche bietet beispielsweise ganz viel Potenzial, den echten Norden zum klimaneutralen Industrieland zu entwickeln. Aber die Unternehmen brauchen auch Fachkräfte, um hier ordentlich wirtschaften zu können. Deswegen erarbeiten wir gerade ein Klimaschutz-Fachkräfteprogramm. Es wird aber nicht reichen, Fachkräfte selbst auszubilden oder aus anderen Bundesländern abzuwerben. Wir setzen auch auf Fachkräfteeinwanderung.

WTSH-Online Redaktion: Fachkräfteeinwanderung ist ein gutes Stichwort: Wie wichtig sind zugewanderte Fachkräfte, um den Bedarf zu decken?

Minister Claus Ruhe Madsen: Extrem wichtig. Hier stehen wir natürlich vor besonderen Herausforderungen: die Anerkennung von Abschlüssen, Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis, Sprachkenntnisse. Deswegen werden wir ein Welcome Center eröffnen. Da bekommen internationale Fachkräfte und schleswig-holsteinische Unternehmen Hilfe bei allen Angelegenheiten rund um die Zuwanderung. Wir wollen die Fachkräfte mit unserer Bürokratie nicht direkt wieder verjagen und sie bestmöglich unterstützen, wenn sie sich ein neues Leben hier im echten Norden aufbauen. Das Welcome Center soll natürlich auch dazu beitragen, die Sichtbarkeit Schleswig-Holsteins als Wirtschaftsstandort und attraktiven Arbeitsort für internationale Fachkräfte zu erhöhen.

Unser Service

Welcome Center Schleswig-Holstein
Wir unterstützen Unternehmen und internationale Talente: Zur Minderung des Fachkräftemangels und für einen langfristig erfolgreichen Wirtschafts-, Arbeits- und Lebensstandort Schleswig Holstein.
Schleswig-Holstein: die echte Vielfalt
Mehr als ein Wirtschaftsstandort: Schleswig-Holstein überzeugt nicht nur mit einmaliger geografischer Lage als Verkehrsdrehscheibe mitten in Europa und mit einem weltweit erfolgreichen Mittelstand, mit starken Zukunftsbranchen und einer aktiven Wissenschafts- und Forschungslandschaft.
Partnerprogramm Schleswig-Holstein
Das vielfältige und branchenübergreifende Businessnetzwerk repräsentiert den Wirtschafts-, Arbeits- und Lebensstandort Schleswig-Holstein und die hervorragenden Karrieremöglichkeiten im echten Norden.

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