H2-Pionierarbeit in Reußenköge und Bredstedt
Mehrere Wasserstoffprojekte auf dem Dirkshof
Aus einem zertifizierten Biohof in den frühen 1980er Jahren entwickelte sich der Dirkshof schnell zu einem Betrieb zur Energiegewinnung aus Windkraft. Aus der kleinen 200 Kilowatt-Windkraftanlage in Hofnähe entwickelte sich ein Bürgerwindpark mit über 90 Windrädern, der 300 Megawatt aufweist. Aus dem Bürgerwindpark heraus konkretisierten sich die Gedanken, das eigene große Potenzial zu nutzen und den grünen Wasserstoff voranzubringen. „Wir fragten uns, wie wir die Energie vor Ort sinnvoll veredeln können, Wertschöpfung generieren und Arbeitsplätze schaffen – da drängt sich grüner Wasserstoff geradezu auf“, sagt Projektmanager Henning Boysen, „unsere Infrastruktur ist optimal für die Produktion von grünem Wasserstoff. Wir haben Wind, die Fläche, die eigene Anlage, ein Umspannwerk – da mussten wir einfach vorangehen, anpacken und machen.“
Mit Erfolg: Der Dirkshof ist mit mehreren Projekten aktiv.
Zunächst wurden 35 geförderte H2-Brennstoffzellenfahrzeuge gekauft, die vertrieben werden, um die Nachfrage nach grünem Wasserstoff in der Region zu erhöhen. Jetzt arbeitet der Dirkshof daran, auch das Angebot zu steigern. Dirk Ketelsen dazu: „Wir haben Förderbescheide für eine Tankstelle und einen kleineren Elektrolyseur mit circa 700 kW sowie einen Bescheid über eine größer skalierte Megawattanlage für den industrielleren Bedarf. Es handelt es sich um ein Investment von rund drei Millionen Euro.“
Große Investitionen in den Standort Bredstedt
In der einzigen Produktionsstätte ihrer Art im Land sind Forschung, Entwicklung und Verwaltung untergebracht. „Hier bei uns passiert Zukunft“, fasst Dirk Ketelsen zusammen, „einige der Wasserstoff-PKW sind bereits unterwegs, durch sie haben wir in der Region die Dichte an H2-Fahrzeugen erhöht. Ab 2022 möchten wir mit der Tankstelle starten. Bei uns am Umspannwerk könnten 600 bis 700 Megawatt über Elektrolyseure gespeichert und zu den Abnehmern geliefert werden. Wir sehen, dass ein großer Bedarf kommen wird. Wir brauchen noch etwa ein Jahr Vorlauf und leisten jetzt Pionierarbeit, aber ab 2023 wollen wir ready to go sein.“