Digitalisierung und Nachhaltigkeit in Unternehmen
Digitalisierung für mehr Nachhaltigkeit oder nachhaltige Digitalisierung?
Nachhaltigkeit und Digitalisierung werden die Kernthemen der kommenden Jahre für Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt sein. Immer mehr Unternehmen beschäftigen sich mit den 17 globalen Nachhaltigkeitszielen (Sustainable Development Goals, SDGs) der UN, die die Facetten der Nachhaltigkeit bündeln. Dazu zählen der Umwelt- und Klimaschutz ebenso wie die Achtung von Menschenrechten und die Beachtung von Arbeitsnormen. Parallel findet in vielen Unternehmen die digitale Transformation statt. Mit ihr wollen wir Lösungen für viele Herausforderungen finden. Auch im Bereich der Nachhaltigkeit. Eine der größten aktuellen Herausforderungen: das Klimaproblem. Und hier gibt es bereits viele digitale Lösungsansätze: Carsharing-Angebote mit digitalen Technologien, die in der Stadt eine Alternative zum eigenen Auto bieten, Optimierung logistischer Prozesse wie Transport und Lagerung durch digitale Routenplanung usw.
Durch Digitalisierung zu klimaneutralen Unternehmen
Digitalisierung kann in jedem einzelnen Unternehmen einen erheblichen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Zum einen entstehen neue Möglichkeiten in der Zusammenarbeit oder auch generell dem Arbeiten im Unternehmen. Homeoffice, Videokonferenzen und virtuelle Arbeit leisten ihren Beitrag zur Nachhaltigkeit: weniger emissionslastige (Flug-)Reisen, weniger Heizkosten in Bürogebäuden durch weniger Anwesenheit im Büro, bzw. kleinere Bürogebäude und nicht zuletzt weniger Berufspendelverkehr. Zusätzlich kann die Digitalisierung Prozesse im Unternehmen verändern. Neben höherer Geschwindigkeit in der Bearbeitung bieten digitale Prozesse eine größere Transparenz. So können bei den Lieferanten Nachhaltigkeitsstandards wie Umweltschutz oder Verbot von Kinderarbeit besser und schneller kontrolliert werden.
Der ökologische Fußabdruck der Digitalisierung
Aber wie steht es um die Umweltbilanz der digitalen Technologien? Die vielen Rechner, großen Datenmengen und Netze haben einen enormen Energiebedarf. Auch hier gibt es bereits Bestrebungen, den Energiebedarf möglichst klimaneutral zu decken. Die großen Player der Digitalisierung investieren mittlerweile in unternehmenseigene Solar- und Windparks. An Schleswig-Holsteins Westküste gibt es mit Windcloud ein Unternehmen, das ihr Rechenzentrum komplett mit Strom aus erneuerbaren Energien speist. Auch die digitalen Produkte selbst können „grüner“, also effizienter werden. Es gibt z.B.: im Bereich der Künstlichen Intelligenz viele Lösungen, die einen enormen Rechenaufwand und damit hohen Energieverbrauch haben. Hier wird bereits bei der Programmierung auf Effizienz geachtet, um so die Rechnerleistung so klein wie möglich zu halten.
Chancen durch Digitalisierung und Nachhaltigkeit
Sich mit Nachhaltigkeit im eigenen Unternehmen zu befassen, kann vielfältige Chancen für KMU in Schleswig-Holstein eröffnen. Nicht nur die Attraktivität als Arbeitgeber nimmt zu, auch auf Kundenseite wird mehr Wert auf Nachhaltigkeit gelegt. Und nicht zuletzt können Unternehmen dadurch auch ihre Innovationsfähigkeit steigern. „Im Unternehmen das Thema Digitalisierung ganzheitlich zu betrachten, bietet viele Chancen, nicht nur in Bezug auf Nachhaltigkeitsziele, sondern auch rein wirtschaftlich.“, erläutert WTSH-Digitalisierungsexperte Felix Gebauer. Wie und wo Digitalisierung im Unternehmen eingesetzt werden kann, können Unternehmen mit dem Digitalisierungs-Check ermitteln.
Ihr Ansprechpartner
Nachhaltigkeits-Check
Unternehmen, die Nachhaltigkeit und Innovation erfolgreich miteinander verknüpfen, übernehmen Verantwortung für eine lebenswerte Welt und stärken zugleich ihre Wettbewerbsfähigkeit. Mit dem „Nachhaltigkeits-Check“ des Enterprise Europe Network können kleine und mittlere Unternehmen ihren Status Quo reflektieren und einen Fahrplan entwickeln, um Ihr Unternehmen ökonomisch, ökologisch und sozial nachhaltig aufzustellen.