Die größte Freihandelszone der Welt
Die Regional Comprehensive Economic Partnership – kurz RCEP – ist die größte Freihandelszone der Welt. Sie umfasst fünfzehn Staaten Asiens, in denen 30% der Weltbevölkerung leben. 30% der Weltwirtschaftsleistung und 28% des Welthandels entfallen auf die Mitgliedsstaaten.
Initiiert wurde das Abkommen von den ASEAN-Staaten (Brunei, Indonesien, Kambodscha, Laos, Malaysia, Myanmar, Philippinen, Singapur, Thailand und Vietnam), die auch alle Mitglieder im RCEP sind. Bemerkenswert ist, dass RCEP neben Südkorea, Australien und Neuseeland auch die beiden wirtschaftlichen und politischen Schwergewichte China und Japan einschließt.
Das große Plus des Abkommens
Anders als bei den meisten anderen Handelsabkommen gibt es weder einen gemeinsamen Außenzolltarif. Die Zölle zwischen den Mitgliedern sollen schrittweise harmonisiert werden. Und doch birgt es aufgrund des hohen Handelsvolumens von geschätzten 12 Billionen US-Dollar durch die schrittweisen Zollsenkungen ein großes Einsparpotenzial. Noch größere Auswirkungen haben die Vereinfachungen von Bürokratie und Ursprungsregeln.
Die zahlreichen Handelsvertragsabschlusse in der Region haben zu mehr statt zu weniger Regulierung geführt. Durch die Senkung der Zölle wurden Dokumentationen des Warenursprungs notwendig. Die Erstellung dieser Ursprungszeugnisse ist kostenintensiv und neutralisierte die Einsparungen der Zölle. RCEP erleichtert die Anwendung der bisherigen Handelsabkommen im asiatischen Raum. Dadurch wird der Handel von Zwischenprodukten erheblich vereinfacht. Den Unternehmen bietet sich die Chance Produktionsnetzwerke regional aufzubauen und Lieferketten weiter zu stabilisieren.
Keine gemeinsamen Standards
RCEP bringt den Unternehmen im asiatisch-pazifischen Raum administrative Erleichterungen und wird den Warenaustausch erleichtern. Politisch ändert sich durch das Abkommen wenig. Auch in Bezug auf z.B. Umweltschutz oder Arbeitnehmerrechte wurden keine gemeinsamen Ziele oder Standards festgelegt.
Potenzial für Unternehmen aus dem echten Norden
„Die Länder im RCEP, wie auch andere asiatische Länder bieten viel Potenzial für schleswig-holsteinische Unternehmen – sowohl als Absatzmarkt als auch als Zulieferer oder Produktionsstandort. Sich mit seinen Chancen auf internationalen Märkten zu beschäftigen, rate ich jedem Unternehmer und jeder Unternehmerin, z.B. im Rahmen unserer kostenfreien Ländersprechtage.“ Erklärt Christian Decker, Teamleiter Außenwirtschaftsberatung.
Die Außenwirtschaftsberaterinnen und -Berater der WTSH unterstützen gemeinsam mit Experten vor Ort Unternehmen bei ihren Auslandsaktivitäten weltweit. Regelmäßig bieten wir zusätzlich die Möglichkeit die Länder und Unternehmen vor Ort persönlich kennen zu lernen im Rahmen einer Unternehmerreise. Wir prüfen genau, ob und welche Möglichkeiten für die Unternehmen im Ausland bestehen, ermitteln mögliche Partner und stellen dann den Kontakt her.